physioscience 2025; 21(S 03): S35
DOI: 10.1055/s-0045-1812433
Abstracts
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«Kommunikation, die bewegt» – Simulation & Reflexionszyklen zur Patientenzentrierung

Authors

  • B Lüscher

    1   ZHAW – Zürcher Hochschule für Angewandten Wissenschaften, Departement Gesundheit, BSc Studiengang Physiotherapie, Winterthur, Switzerland
  • A Haas

    1   ZHAW – Zürcher Hochschule für Angewandten Wissenschaften, Departement Gesundheit, BSc Studiengang Physiotherapie, Winterthur, Switzerland
  • M Keller

    1   ZHAW – Zürcher Hochschule für Angewandten Wissenschaften, Departement Gesundheit, BSc Studiengang Physiotherapie, Winterthur, Switzerland
 

Ausgangslage und Zielsetzung Aufgrund der Nationalen Gesundheitsstrategie 2030 des Bundes, sollen die Gesundheitsberufe patientenzentriert handeln. Im BSc-Studiengang Physiotherapie der ZHAW wird patientenzentrierte Kommunikation bereits im zweiten Semester unterrichtet. Den Studierenden fehlt jedoch der Praxisbezug und das Verständnis für die Bedeutung der Kommunikation. Um die wesentlichen Modelle und Methoden der patientenzentrierten Kommunikation praxisnah zu vermitteln, werden die Studierenden im sechsten Semester, mit einer herausfordernden Gesprächssituation während der Therapie mit einer Schauspielpatient*innen konfrontiert. Das Ziel ist, dass die Studierenden sich ihrer patientenzentrierten Kommunikation mittels Reflexionsschlaufen bewusster werden und stärken.

Vorgehensweise Studierende arbeiten in Kleingruppen an einem praxisnahen Fallbeispiel mit einer ambulanten Patient#ast#in mit tiefer Adhärenz. Ziel ist es, patientenzentriert zu agieren und reagieren, um einen gemeinsamen Behandlungsentscheid zu treffen. Nach der praktischen Simulationssequenz und einem Debriefing mit der Simulationsperson, moderiert durch eine*n Tutor#ast#in, reflektiert die Gruppe eigenständig die Behandlung mit besonderem Fokus auf die Herausforderungen in der Kommunikation. Sie analysieren anhand ihrer Videoaufzeichnung, wie Handlungen bestimmte Reaktionen ausgelöst haben und wie alternative patientenzentrierte Kommunikationsstrategien die Situation hätten verändern können. Dabei greifen sie auf Kommunikationsmodelle und Methoden aus dem Unterricht zurück.

Abschließend präsentieren die Studierenden ihre Erkenntnisse theoriegestützt und diskutieren – wieder tutoriell begleitet – patientenzentrierte Lösungsansätze mit einer anderen Gruppe.

Ergebnisse Die Studierenden schätzten die simulierte Kommunikationssituation als realitätsnah ein. Sie geben an, dass es ihnen dadurch gelungen sei, diese mit ihren bisherigen Praxiserfahrungen zu verknüpfen. Zwei Drittel der Befragten bestätigen, dass durch die Simulation der Lehr- und Lerntransfer begünstigt worden ist. Die Mehrheit der Studierenden empfanden die Diskussion über die Patientenzentrierung bereichernd.

Die Tutor*innen waren der Meinung, dass die selbstgesteuerte Reflexionsrunde die Auseinandersetzung mit der patientenzentrierten Kommunikation vertieft hat.

Schlussfolgerung Die praxisnahe Simulation mit Videoaufnahme ermöglicht eine vertiefte Auseinandersetzung mit der eigenen patientenzentrierten Kommunikationskompetenz. Dieses Lernformat begünstigt den Lerntransfer, insbesondere durch die wiederholten und didaktisch variablen Reflexionszyklen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
23. Oktober 2025

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