Anästhesiologische Gesichtspunkte zur Sicherheit von Blut- und Plasmaprodukten

Einleitung

Bis zum Beginn der 80er Jahre wurden die transfusionsassoziierten Risiken mehr oder weniger vernachlässigt. Erst mit den Erkenntnissen über die potentiellen Gefahren der HIV-Infektion in Verbindung mit der Übertragung von Blut und Blutprodukten hat ein fundamentaler Verhaltenswandel in dieser Frage auch und gerade bei der zuständigen Ärzteschaft eingesetzt. Den früher nicht zuletzt in der operativen Medizin eher „großzügig” - wenn nicht gar teilweise unkritischen - Transfusionspraktiken steht heute ein sehr viel sorgsamerer und restriktiverer Umgang mit Blutkomponenten gegenüber.

Der Anästhesist ist - neben dem Chirurgen - vorrangig von diesem Problemkreis berührt, da seinem Verantwortungsbereich Indikation und Durchführung von Transfusionen während der perioperativen Behandlungsphase im Rahmen der Arbeitsteilung zwischen Operateur und Anästhesist unterliegen [1]. Angesichts der folgenschweren Mängel im Umgang mit Blutkomponenten in der jüngeren Vergangenheit ist es nur allzu verständlich - und auch unabdingbar -, daß die Fragen der Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle in diesem Zusammenhang mittlerweile einen außerordentlich hohen Stellenwert erlangt haben. So hat der Begriff des „totalen Qualitätsmanagements” (TQM) mit seinen Teilaspekten „Strukturqualität”, „Prozeßqualität” und „Ergebnisqualität” Eingang in den klinischen Alltag gefunden. Allerdings ist wohl einzuräumen, daß wir bezüglich der Umsetzung in die klinische Praxis der mit diesen Schlagworten verbundenen Konsequenzen erst noch am Anfang einer komplexen Entwicklung stehen.

Literatur

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