Aktuelle Urol 1999; 30(2): 133-136
DOI: 10.1055/s-1999-13306
FALLBERICHT

Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Traumatische Nierenbeckenruptur bei Einzelniere

Traumatic Rupture of the Renal Pelvis in a Solitary Kidney B. von Heyden, O. A. Brinkmann,  L. Hertle
  • Urologische Klinik und Poliklinik für Urologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
31. Dezember 1999 (online)

Zusammenfassung

Einleitung: Isolierte traumatische Nierenbeckenrupturen sind seltene Ereignisse, die durch ein Abflußhindernis begünstigt werden.

Kasuistik: Eine traumatische Nierenbeckenruptur bei Einzelniere rechts wird geschildert. Vorausgegangen waren mehrere Harnröhrenklappenresektionen, wiederholte Harnleiterneueinpflanzungen rechts und die Nephroureterektomie links wegen funktionsloser Hydronephrose. Die Nierenbeckenruptur war leicht zu verschließen. Der Stauung der Einzelniere lag eine teilkompensierte Niereninsuffizienz mit Polydypsie und Polyurie zugrunde. Die Folge war eine prävesikale funktionelle Abflußbehinderung.

Schlußfolgerung: Während die Nierenbeckenruptur meist leicht zu verschließen ist, ist die Beseitigung der Grunderkrankung, wie in unserem Fall, nicht immer möglich. Es sei denn, es handelt sich um einen Harnleiterstein oder eine Ureterabgangsenge.

Abstract

Introduction: Traumatic rupture of the renal pelvis is a rare event facilitated by urinary obstruction.

Case Report: A case of traumatic rupture of the right renal pelvis in a solitary kidney is presented. Previously, the patient had untergone urethral valve resection, repeated ureterovesical implantations on the right and nephroureterectomy on the left due to nonfunctional hydronephrosis. The renal pelvis was easy to close. The obstruction of the solitary kidney was caused by a compensated, but progressing renal insufficiency with polyuria. The result was a functional obstruction at the ureterovesical junction when the bladder was full.

Conclusion: While closure of a ruptured renal pelvis may be easy, treatment of the unterlying disease may prove difficult as in this case. If a ureteral stone or stenosis at the ureteropelvic junction causes the obstruction, treatment is more feasible.