Zusammenfassung
Fragestellung Ziel der Untersuchungen ist es, ob aus den Schwermetallkonzentrationen (Pb, Cd, Hg)
bei Wöchnerinnen sich mögliche Schwangerschaftsrisiken ergeben.
Material und Methoden Das Vergleichskollektiv besteht aus 125 Wöchnerinnen. Das Risikokollektiv setzt sich
aus Wöchnerinnen mit Hypertonie in der Schwangerschaft (n=11), Frauen nach einer Frühgeburt
(n=25) und Frauen nach einer Fehlgeburt (n=21) zusammen. Die Untersuchungen wurden
in EDTA-Blut durchgeführt. Aus dem Fragekatalog erhielten wir Informationen über Risikofaktoren
für eine Schwermetallbelastung, Zahnamalgamfüllungen, Ernährung, Wohnort, Beruf. Die
Cd-und Pb-Konzentrationen wurden mittels Graphitrohr-Atomabsorptionsspektroskopie
mit Zeeman-Untergrundkorrektur gemessen. Die Hg-Konzentrationen wurden mittels Kaltdampf-Atomabsorptionsspektroskopie
ermittelt.
Ergebnisse
1. Im Raum Jena liegen bei Wöchnerinnen die Schwermetallkonzentrationen von Pb, Cd
und Hg im unteren Referenzbereich.
2. Bei Risikoschwangerschaften: Hypertonie in der Schwangerschaft, Früh- und Fehlgeburten
finden wir keine erhöhte Schwermetallbelastung.
3. Es besteht eine signifikante Korrelation zwischen der Hg-Konzentration im Blut
der Wöchnerinnen und der Zahl ihrer Amalgamfüllungen.
Diskussion Die Schwermetallgehalte bei Wöchnerinnen im Raum Jena liegen im niedrigen Bereich.
Umweltbedingte Schwermetallbelastungen und Komplikationen wie die Häufung von Aborten,
Frühgeburten und Hypertonien in der Schwangerschaft ließen sich nicht nachweisen.
Die in der Literatur beschriebene Korrelation der Zahl der Amalgamfüllungen mit dem
Blut-Hg-Gehalt wurde bestätigt. Sicher spielen Umweltbelastungen, aber auch Ernährungsgewohnheiten
zusätzlich eine Rolle.
Schlussfolgerung Aus unseren Untersuchungen lassen sich keine Zusammenhänge von Schwermetallkonzentrationen
im Vollblut bei Wöchnerinnen mit Frühgeburtlichkeit, Hypertonie in der Schwangerschaft
und Fehlgeburten nachweisen.
Background It was the aim of these investigations to find out, whether or not pregnancy risks
result from the heavy metal concentrations of the mother's blood (Pb, Cd, Hg).
Materials and Methods The control group is composed of 125 women in childbed. Women with hypertonia during
the pregnancy (n=11), women after premature delivery (n=25) and after a miscarriage
(n=21) are the risk collective.
- Blood: The investigations were carried out in EDTA-blood.
- Questionnaire: Place of residence, profession, nourishment and tooth amalgam surface.
From this we received information about risk factors for a heavy metal burden.
Methods The Cd- and Pb-concentrations were measured by “Graphitrohr-AAS with Zeemancorrection”
and the Hg-concentration by “Cold-Vapour-AAS”.
Results
1. Women in childbed in the Jena area have a heavy metal concentration of Pb, Cd and
Hg in the lower reference range.
2. At the risk pregnancies (hypertonia during the pregnancy, premature delivery and
miscarriage) no increased heavy metal burden was found.
3. There was a significant correlation between the blood mercury level of women in
childbed and the number of tooth amalgam fillings.
Discussion In the Jena area women in childbed have a heavy metal concentration in the lower
reference range. Environmental heavy metal burden producing frequent miscarriage,
premature delivery and hypertonias in the pregnancy could not be shown. The tooth
amalgam filling significantly increased the Hg-burden. Environmental stress and eating
habits may also play a role.
Conclusion At the risk pregnancies (hypertonia during the pregnancy, premature delivery and
miscarriage) no increased heavy metal burden was found.
Schlüsselwörter
Schwermetallbelastung - Wöchnerinnen - Risikoschwangerschaften
Key words
Heavy metal burden - women in childbed - disturbed pregnancy