Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2000; 35(1): 1-2
DOI: 10.1055/s-2000-10846-16
ABSTRACTS
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die operative Tagesklinik als selbständige Einheit - Das Konzept am Klinikum Quedlinburg.

J. Finck, U. Müller
  • Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Quedlinburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. April 2004 (online)

Einleitung: Nicht zuletzt durch den enormen Kostendruck hat das Interesse an ambulanten Operationen im Krankenhaus in den letzten Jahren stark zugenommen [1, 4]. Viele Krankenhäuser haben eine operative Tagesklinik (OT) aufgebaut [1] oder geplant. Mit der Eröffnung eines Bettenhausneubaues 11/98 wurde auch am Klinikum Quedlinburg eine OT als selbständige Einheit neu eingerichtet. Unser Konzept wird vorgestellt und aus der Erfahrung der ersten 6 Monate kritisch betrachtet. Inhalt: Die OT wird anästhesiologisch geleitet. 12 Betten (4 Zimmer á 3 Betten) stehen zur Verfügung für ambulante Operationen aller Fachrichtungen (Gynäkologie, Allgemeinchirurgie, Traumatologie, HNO, MKG, Neurochirurgie), aber auch für ambulante Chemotherapie, Nachsorge ambulanter arterieller Punktionen (Angiographie, Linksherzkatheter) und perioperativ für stationäre Patienten der operierenden Außenkliniken (Hautklinik, Kinderklinik). Die OT ist wochentags von 6.00 - 18.00 Uhr geöffnet. 4 Schwestern arbeiten im Schichtdienst. Ein Anästhesiearbeitsplatz wurde eingerichtet, hier finden die Eigenblutspende und die Anästhesiesprechstunde [2] (ambulant, prästationär) statt; außerdem wird der Akutschmerzdienst von hier aus abgesichert. Der organisatorische Ablauf eines ambulanten Eingriffes wird aus Patientensicht dargestellt, einschließlich der für die OT entwickelten Dokumentation [1, 3, 4]. Es erfolgt ausgehend von den Entscheidungskriterien zur ambulanten Operation eine statistische Aufarbeitung der von 1/99 bis 8/99 am Hause durchgeführten ambulanten Eingriffe. Ergebnisse: Die OT ist nur zu 50 % ausgelastet. Sie wird von den operierenden Fachabteilungen sehr unterschiedlich genutzt. So beträgt der Anteil ambulanter Operationen am gesamten Operationsaufkommen zwischen 3 % (HNO) und 20 % (Gynäkologie). Die anästhesiologische Versorgung der Patienten nach Verlassen der OT läuft noch auf telefonischen Abruf (Merkblatt mit Telefonnummer). Möglichkeiten und die Durchführbarkeit postoperativer Visiten (Hausbesuche) werden zur Zeit diskutiert. Mit der Gesundheitsstrukturreform 2000 erwarten wir ab 1/2000 einen deutlichen Anstieg der Anzahl ambulanter Operationen aller Fachabteilungen. Literatur: 1 Adams HA. Refresher Course. DAAF 1998; 19: 33 - 44, 2 Dick WF. Anästhesist 1997; 46 (Suppl. 2): S96 - S98, 3 Schulte-Sasse U. Anästhesiol. Intensivmed. Notfallmed. Schmerzther. 1995; 30: 77 - 85, 4 Sticher J, Hempelmann G. Anästhesiol. Intensivmed. Notfallmed. Schmerzther. 1997; 32: 687 - 698


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