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DOI: 10.1055/s-2000-10846-27
Herzzeitvolumenbestimmung während kardio-chirurgischen Eingriffen: erste klinische Erfahrungen mit dem Lidco-System.
Publication History
Publication Date:
28 April 2004 (online)
Fragestellung: Die üblicherweise mittels Pulmonalarterienkatheter durchgeführte Bestimmung des Herzzeitvolumens (HZV) ist mit etlichen Risiken behaftet und unterliegt zudem gewissen methodischen Einschränkungen [1, 2]. Wir berichten über erste Ergebnisse mit einer alternativen Methode zur HZV-Bestimmung mittels Lithium-Indikator-Verdünnung (LiDCO) [3]. Material und Methoden: Nach Genehmigung durch die Ethik-Kommission und schriftlichem Einverständnis wurde bei 10 Patienten während aortocoronaren Bypass-Operationen (ACB) das HZV sowohl mit der Thermodilutions- als auch mit der LiDCO-Methode zu drei verschiedenen Zeitpunkten bestimmt: 1) vor dem cardiopulmonalen Bypass (CPB), 2) unmittelbar nach CPB, 3) nach Thoraxverschluß. Das Thermodilutions-HZV wurde durch die Applikation eines Bolus von 10 ml eiskalter Kochsalzlösung über den Pulmonaliskatheter bestimmt (Mittelung jeweils dreier Werte). Für die Indikatorverdünnungsmethode wurde das LiDCO-System (LiDCO®, London, England) verwendet, bei dem sich nach der zentralvenösen Applikation der Indikatorsubstanz Lithium-Chlorid (2 ml, entsprechend 0,3 mmol) das HZV über die transpulmonale arterielle Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve berechnet. Hierzu wurde Blut aus der Radialarterie der Patienten mit einer definierten Förderrate von 4 ml/min über einen Einmal-Sensor mit lithiumionenselektiver Membran geleitet und die hierbei gemessene Spannung einer bestimmten Plasmalithium-Konzentration zugeordnet. Bei der statistischen Auswertung wurden lineare Regression und Bland-Altman-Analyse verwendet. Ergebnisse: Bei sämtlichen Patienten verlief die Ermittelung des HZV mit beiden Systemen technisch problemlos. Die statistische Auswertung ergab eine Korrelation von r = 0,85, p < 0,003. Bei der Bland-Altman-Statistik zeigte sich eine mittlere Differenz von 1,31 l/min bei einem Bias von 2,19 l/min. Schlußfolgerungen: Unter dem Gesichtspunkt der praktischen Anwendbarkeit während ACB-Operationen stellt die LiDCO-Methode eine risikoarme und einfach anwendbare Alternative zur herkömmlichen HZV-Bestimmung mit der Bolus-Thermodilution dar. Über einen zukünftigen Einsatz in der klinischen Routine muß in weiteren Untersuchungen entschieden werden. Literatur: 1 Roizen MR. Anesthesiology 1993, 78: 380 - 394, 2 Connors AF, JAMA 1996; 276: 889 - 897, 3 Linton RAF, Br. J. Anaesth. 1993; 71: 262 - 266