Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2000; 35(1): 1-2
DOI: 10.1055/s-2000-10846-30
ABSTRACTS
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Untersuchungen zur Aufwachphase bei geriatrischen Patienten unter Allgemeinanästhesie mit ultrakurzwirksamen Narkotika.

G. Schlenk, U. Burkhardt, D. Olthoff
  • Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Universität Leipzig
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Publication Date:
28 April 2004 (online)

Fragestellung: Für den geriatrischen Patienten spielt das rasche Erwachen nach Allgemeinanästhesie eine entscheidende Rolle. Ziel der Untersuchung war es, die Kombinationen Remifentanil/Desfluran bzw.Remifentanil/Propofol hinsichtlich der Aufwachzeiten zu objektivieren. Methodik: Nach Zustimmung der Ethik-Kommission wurden 42 Patienten, die sich einer Operation am hinteren Augenabschnitt unterzogen, in zwei Gruppen eingeteilt. Während in Gruppe I (21 Patienten) Desfluran in einer Konzentration von 1,5 - 2,0 Vol% endexspiratorisch verwendet wurde, kam in Gruppe II Propofol in einer Dosierung von 5 - 6 mg/KG/h zum Einsatz. In beiden Gruppen wurde Remifentanil kontinuierlich in einer Dosierung von 0,25 µ/KG/Min appliziert. Ab Beendigung der Anästhetikagabe wurde der Zeitabstand bis zur exakten Angabe von Namen und Geburtsdatum gemessen. Zur Extubation wurde Piritramid 0,05 mg/KG i. v.appliziert und sowohl die Zeit bis zur ersten Schmerzangabe als auch der gesamte Schmerzmittelverbrauch im Aufwachraum registriert. Von allen Meßwerten wurden Mittelwerte und Standardabweichungen berechnet. Zum statistischen Vergleich wurde der T-Test für unabhängige Stichproben verwendet. Ergebnisse: Die Patienten der Gruppe I (Desfluran) waren signifikant schneller in der Lage, ihren Namen und ihr Geburtsdatum richtig zu benennen (5,4 vs.15,3 min). Erste Schmerzangaben wurden in Gruppe I durchschnittlich 35,1 Minuten, in Gruppe II 11,2 Minuten nach Extubation gemacht. Der Verbrauch an Piritramid im Aufwachraum war in Gruppe I signifikant niedriger als in Gruppe II (7,5 vs.10,2 mg). Diskussion: Die Kombination Remifentanil und Desfluran bzw. Propofol erweist sich bei ophtalmochirurgischen Operationen bei geriatrischen Patienten unter dem Aspekt des raschen Erwachens als sinnvoll. Die längeren Aufwachzeiten der Gruppe II werden dem Disoprivan angelastet. Für uns stellt sich Remifentanil in der Kombination mit Desfluran als Verfahren der Wahl bei geriatrischen Patienten dar. Literatur: Minto CF et al. 1 Anesthesiology 1997; 86: 10 - 23, 2 Servin F. Eur. J. Anaesthesiol. 1997; 15 (Suppl.): 41 - 44