Rofo 2000; 172(4): 398-400
DOI: 10.1055/s-2000-338
DER INTERESSANTE FALL
ORIGINALARBEIT
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Fehlende hämodynamische Antwort bei erhaltener neuronaler Funktion: Pitfall der funktionellen MRT bei Patienten mit stenosierenden Gefäßprozessen

J. Spreer1 , H. Yahya2 , P. Raab3
  • 1Neuroradiologie, Unviersität Freiburg
  • 2Neurochrirugie, Universität Frankfurt/M.
  • 3Neuroradiologie, Universität Frankfurt/M.
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
31. Dezember 2000 (online)

Die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) erlaubt es, regionale Änderungen der zerebralen Durchblutung infolge neuronaler Aktivierungen nicht-invasiv darzustellen. Daher wird die fMRT zunehmend auch klinisch eingesetzt, insbesondere zur Lokalisation motorischer und sprachrelevanter Hirnareale. In mehreren Studien wurde eine weitgehende Übereinstimmung der Ergebnisse von fMRT und Wada-Test (seitengetrennte intrakarotidale Amytal-Injektionen) bei der Bestimmung der Hemisphärendominanz für sprachliche Funktionen gezeigt (u. a. Desmond, JE et al., Brain 1995, 118: 1411). Das Ausmaß der Hemisphärenspezialisierung kann durch Berechnung von Lateralisationsindizes aus fMRT-Untersuchungen quantifiziert werden (Binder, JR et al., Neurology 1996; 46: 978). Wir berichten über einen Patienten mit linksseitigem inkomplettem Verschluß der A. cerebri media, bei dem trotz erhaltener neuronaler Funktion kein BOLD-Effekt nachzuweisen war.

    >