Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2000; 35(6): 351-353
DOI: 10.1055/s-2000-3745
EDITORIAL
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

DRG - ein leistungsbezogenes Vergütungssystem?

A. Schleppers
  • Referat für Gebührenfragen des BDA, Institut für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Klinikum Darmstadt
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Publication Date:
31 December 2000 (online)

HCFA-DRG, AP-DRG, NORD-DRG, GHM, LDF, APR-DRG: Besucht man heute eine Veranstaltung der Deutschen Krankenhausgesellschaft, liest die einschlägigen Zeitungen zum Krankenhausmanagement oder unterhält sich mit Verwaltungsdirektoren, Chefärzten oder Krankenkassenvertretern, so bilden diese Bezeichnungen die Grundlage der Diskussionen über das neue Vergütungssystem im Krankenhaus.

Ausgelöst hat diese Diskussion die Bundesregierung mit ihrer Gesundheitsstrukturreform 2000. Diese erteilt den Selbstverwaltungsorganen den gesetzlichen Auftrag, ein durchgängiges, leistungsorientiertes und pauschalierendes Vergütungssystem einzuführen. Der neu gefaßte § 17b KHG gibt dabei einen detaillierten Zeitplan sowie wesentliche Eckpunkte der inhaltlichen Ausgestaltung vor.

Inhalte der GKV-Gesundheitsreform 2000 § 17 b KHG Einführung eines pauschalierten Entgeltsystems

durchgängig, leistungsorientiertes und pauschalierendes DRG-orientiertes Vergütungssystem Ausnahme: Psychiatrie Abbildung von Komplexität und Komorbiditäten Zu- und Abschläge für Besonderheiten Orientierung an einem bereits angewandten Vergütungssystem auf Basis der Diagnosis Related Groups

Zeitlicher Rahmen:

30. 6. 2000: Grundstruktur des zukünftigen DRG-Systems soll von den gemeinsamen Selbstverwaltungsorganen (Krankenkassen, Krankenhäuser, Ärzte) erarbeitet werden 31. 12. 2001: Definition der Bewertungsrelationen, Zu- und Abschläge 31. 1. 2003: Einführung des neuen Vergütungssystems (zunächst budgetneutral)

Nicht näher definiert wird in dem neuen Gesundheitsstrukturgesetz, welche Regelungen nach dem Januar 2004 greifen. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass von der Bundesregierung einige der Sachverhalte, die in der letzten Gesetzesvorlage im Bundesrat gescheitert sind, aufgegriffen werden und Themen wie Globalbudget und Monistik erneut zur Diskussion stehen.

Literatur

  • 1 Fischer W. Kurzgutachten „Diagnosis Related Groups (DRG's)” und verwandte Patientenklassifikationssysteme. Studie im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Version 1.02, 12. 04. 2000
  • 2 Neubauer G, Nowy R. Wege zur Einführung eines leistungsorientierten und pauschalierenden Vergütungssystems für operative und konservative Krankenhausleistungen in Deutschland. Gutachten im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Februar 2000
  • 3 Oessen P. Entgeltsystem und Zukunft des deutschen Krankenhauswesens. das Krankenhaus 3/2000: 159-161
  • 4 Neubauer G. Anforderungen an ein leistungsorientiertes Krankenhausentgeltsystem. das Krankenhaus 3/2000: 163-167
  • 5 Lauterbach K W, Lüngen M. Auswirkungen von DRGs auf die Krankenhausfinanzierung. das Krankenhaus 3/2000: 168-175
  • 6 Rochell B. Fallgruppierung im deutschen Entgeltsystem. das Krankenhaus 5/1999: 281-290
  • 7 Heller M. Krankenhausfinanzierung in Frankreich (I). das Krankenhaus 1/2000: 12-18
  • 8 Heller M. Krankenhausfinanzierung in Frankreich (I). das Krankenhaus 2/2000: 81-88
  • 9 Rochell B. DRG à la francais. Krankenhaus Umschau 3/2000: 190-197

Dr. med. Alexander Schleppers

Gesundheitsökonom (ebs) Referat für Gebührenfragen des BDA Institut für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Klinikum Darmstadt

Grafenstr. 9

64283 Darmstadt

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