Dtsch Med Wochenschr 2001; 126(16): 480
DOI: 10.1055/s-2001-12890
Leserbriefe
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Indikationen zur Leberbiopsie bei Lebertumoren

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. April 2004 (online)

In der sehr lesenswerten Arbeit von Stölzel et al. [1] findet sich unter dem Abschnitt - Diagnose der Leberzirrhose - der Satz: »Die Leberzirrhose ist eine histologische Diagnose und setzt die Biopsie von zirrhotisch umgebautem Gewebe voraus.« Diese Aussage ist unzutreffend und von den Autoren wahrscheinlich so auch nicht gemeint. Bei der fortgeschrittenen Zirrhose (Child B/C) ist die Biopsie nicht nur überflüssig, sondern in der Regel wegen der gestörten Gerinnung riskant bzw. kontraindiziert. Die Diagnose der fortgeschrittenen Zirrhose wird klinisch gestellt unter Berücksichtigung klinisch-chemischer und sonographischer Befunde. Im frühen Stadium der Zirrhose kann die Histologie zur Abgrenzung einer Fibrose ohne Umbau hilfreich sein. Es sollte aber sorgfältig abgewogen werden, ob von dem histologischen Befund therapeutische Konsequenzen zu erwarten sind. Sofern die ätiologische Zuordnung der Lebererkrankung ohnehin klar ist, entfällt auch dieser Aspekt zur Biopsie-Indikation. Es handelt sich letztlich um eine kleine Patientengruppe, bei der unter der Fragestellung Zirrhose-Diagnostik die Leberbiopsie gerechtfertigt ist.

Literatur

  • 1 Stölzel U, Tannapfel A, Wittekind C, Hamm B, Schuppan D. Indikationen zur Leberbiopsie bei Lebertumoren.  Dtsch Med Wschr. 2000;  125 1041-1044

Prof. Dr. med. U. Hopf

Charité, Campus Virchow-Klinikum Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Hepatologie und Gastroenterologie

Augustenburger Platz 1

13344 Berlin

    >