Rofo 2001; 173(7): 668-670
DOI: 10.1055/s-2001-15825
DER INTERESSANTE FALL
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zwei Fälle ausschließlich submuköser atypischer Karzinoide des supraglottischen Larynx. Welchen Stellenwert hat die schnittbildgebende Diagnostik?

M. Keberle, P. Ströbel, R. Dieler
  • Würzburg
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

Atypische Karzinoide (AK) sind seltene Tumoren des oberen Aerodigestivtraktes und im Larynx überwiegend als supraglottisch lokalisiert beschrieben. Aufgrund der lichtmikroskopischen Ähnlichkeit mit wenig differenzierten oder undifferenzierten Plattenepithelkarzinomen wird vermutet, dass AK des Larynx gelegentlich nicht als solche erkannt und klassifiziert werden. Eine verlässliche Prävalenzrate kann deshalb nicht angegeben werden. AK sind mäßig differenziert und gehören neben den noch weitaus selteneren typischen Karzinoiden (gute Differenzierung) und kleinzelligen Karzinomen (geringe Differenzierung) zu den neuroendokrinen Tumoren epithelialen Ursprungs, zu den sogenannten neuroendokrinen Karzinomen. Die hohe Aggressivität atypischer Karzinoide im Vergleich zu den in über 95 % aller Larynxtumoren vorkommenden Plattenepithelkarzinomen erfordert eine erweiterte Fernmetastasensuche und großzügige Resektionsgrenzen, gegebenenfalls eine radikale Operation, weswegen eine prätherapeutische histopathologische Differenzierung so bedeutsam ist. Da diese nur durch immunhistochemische Zusatzuntersuchungen möglich ist (Dieler et al, Eur Arch Otorhinolaryngol 1995; 252: 229; Ferlito et al, J Laryngol Otol 1998; 112: 827), soll hier anhand von zwei Fällen aufgezeigt werden, inwiefern CT bzw. MRT im Rahmen der Diagnostik wegweisend hilfreich sein können.

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