Z Gastroenterol 2002; 40(1): 4
DOI: 10.1055/s-2002-19640
Zur Person
© Karl Demeter Verlag im Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Prof. Dr. Thomas Rösch - Vorstellung des Vorsitzenden der Sektion Endoskopie der DGVS 2002

Prof. Dr. Thomas Rösch - President of the Endoscopy Section of the German Society of Gastroenterology and Metabolic Diseases 2002 
  • 1TU München, II. Medizinische Klinik
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Publication Date:
21 January 2002 (online)

Es freut mich sehr, dass mein langjähriger Mitarbeiter Prof. Thomas Rösch zum Vorsitzenden der Sektion Endoskopie unserer altehrwürdigen Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten gewählt worden ist. Wie alles wird er auch diese Aufgabe mit Enthusiasmus und Verve lösen. Thomas Rösch verfügt über ausgiebige Erfahrungen in der Arbeit mit nationalen und internationalen Gremien. Seit einigen Jahren arbeitet er nämlich schon in der Sektion Endoskopie und etwa gleich lange in der Europäischen Gesellschaft für Gastroenterologische Endoskopie - ESGE. Als Vorsitzender der Sektion wird er an der Gestaltung des Jahreskongresses 2002 in Bonn aktiv mitgestaltend beteiligt sein. In dem Vorsitzenden der Gesellschaft, Prof. Sauerbruch, findet er eine „verwandte Seele” mit großen eigenen Erfahrungen in der Endoskopie, dennoch wird die Programmgestaltung des endoskopischen Teiles weitgehend Herrn Rösch obliegen. Auch in der Kongressplanung kann er auf umfangreiche Erfahrungen zurückgreifen. Etwa 10 Jahre arbeitet er bereits gemeinsam mit Fritz Hagenmüller, Jürgen Riemann und mir an der Planung, Organisation und Programmgestaltung des beliebten Seminars „Endoskopie des Internisten” anlässlich des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin mit. Auch die gastroenterologische Weiterbildung mit Seminaren und Symposien am Klinikum r. d. Isar ist ohne T. Rösch nicht mehr denkbar. In diese integriert er mit Geschick den großen Erfahrungsschatz in München ansässiger Gastroenterologen und Endoskopiker aus akademischen Stadtkrankenhäusern, Praxen und Universitätskliniken.

Kollegialität und soziale Einstellung waren schon in der Schulzeit Prädikate, die Thomas Rösch nicht nur von seinen Lehrern, sondern auch von Mitschülern verliehen wurden. Stets habe er schwächeren Mitschülern geholfen, verriet mir einer seiner früheren Gymnasiallehrer. Er sei ein „toller Schüler” gewesen. Er habe 1976 das renommierte Wilhelms-Gymnasium in München mit einem glatten 1,0-Abitur verlassen. Hervorstechend seien besonders seine musischen Neigungen und Talente. Ein kultiviertes Elternhaus hatte diese Neigungen früh gefördert, und bereits mit 11 Jahren war der „Tristan” seine Lieblingsoper. Wenig später verfasste er Kritiken für die Zeitschrift „Oper und Konzert”, die er der Redaktion telefonisch übermittelte. Als der Chefredakteur den Kritiker einmal persönlich treffen wollte, musste er den 14-Jährigen am Schultor abholen. Da war bereits Birgit Nilsson auf den jugendlichen Experten aufmerksam geworden und hatte ihn als ihren Rosenkavalier quasi adoptiert. Ich bin öfter in den Genuss spezieller Mitschnitte oder Aufnahmen bemerkenswerter Konzerte oder Opern gekommen, die Thomas Rösch für mich ausgesucht hatte. Sein Musikverständnis äußert sich nicht nur in Rezeption und Analyse, sondern auch in erstklassigem Klavierspiel.

Virtuosität kennzeichnet auch seine Beherrschung endoskopischer Techniken. Hatte er sich früher besonders für die Endosonographie interessiert und erstklassige Studien in New England Journal, Gastroenterology, Endoscopy und anderen ausgezeichneten Organen publiziert, so haben jetzt die therapeutische Endoskopie blockierter Pankreas- und Gallengänge und die Mukosektomie seine Aufmerksamkeit. Er ist Leiter der Endoskopie meiner Klinik, was ein totaler Full-Time-Job ist. Natürlich leitet er in oberärztlicher Funktion auch noch eine große Bettenstation und bewältigt zentrale editorische Aufgaben bei der Zeitschrift Endoscopy, die nicht zuletzt durch ihn in den letzten 10 Jahren die Zahl der Subskribenten nahezu verdreifacht hat. Es ist klar, dass er als ein gesuchter Mitarbeiter in Editorial Boards oder als Gutachter in Zeitschriften wie Gastroenterology, Gut, Scandinavian Journal of Gastroenterology, Gastrointestinal Endoscopy u. a. tätig ist.

Thomas Rösch ist ein hervorragender Forscher, ein von den Studenten geachteter akademischer Lehrer und ein sehr guter Kliniker. Seine Wissenschaftlichkeit ist über jeden Zweifel erhaben, ein Blick in sein Literaturverzeichnis verrät dies sofort. In den 17 Jahren seiner Tätigkeit war er als Arzt, Intellektueller und Persönlichkeit eine veritable Bereicherung der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Klinikums r. d. Isar.

Meinhard Classen, München

Prof. Dr. Drs. h.c. M. Classen

, Ismaninger Straße 22, 81675 München

Direktor der II. Medizinischen Klinik, TU München

Fax: 0 89/41 40 48 71

Email: meinhard.classen@lrz.tum.de

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