Aktuelle Dermatologie 2002; 28(3): 90-95
DOI: 10.1055/s-2002-25237
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Eine Pilotstudie zur Wirksamkeit von Imiquimod in der Behandlung von Mollusca contagiosa bei Kindern

A Pilot Study to Evaluate the Effectiveness of Imiquimod 5 % in the Treatment of Mollusca Contagiosa in ChildrenGabriele  Feller1 , Christiane  Bayerl1 , S.  Goerdt1
  • 1Universitäts-Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Klinikum Mannheim GmbH
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Publication Date:
19 April 2002 (online)

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Zusammenfassung

Die Behandlung von Mollusken ist auch heute noch für Arzt und Patient unbefriedigend, obwohl eine Reihe von Therapieoptionen zur Verfügung stehen. Insbesondere bei Kleinkindern mit ausgedehntem Befall sind die meisten Therapiemodalitäten nur bedingt einsetzbar, langwierig oder schmerzhaft. Die topische Anwendung von Imiquimod ist hier viel versprechend, da es bereits erfolgreich bei anogenitalen Warzen eingesetzt wurde. Der Wirkstoff (1-(2-methylpropyl)-1H-imidazo(4,5-c)quinolin-4amin) gehört zu den so genannten „Immune response modifiers” und verstärkt unter anderem die zellvermittelte Immunantwort. In einer Pilotstudie untersuchten wir 15 Kinder im Alter von 4 - 11 Jahren über einen Beobachtungszeitraum von 16 Wochen. Die Behandlung wurde mit Imiquimod 5 % (Aldara Creme®) 3 × pro Woche durchgeführt. Bei 9 Kindern (69 %) zeigte sich ein Therapieansprechen, hiervon kam es bei 2 Kindern (15 %) zu einer kompletten Abheilung und bei 7 Kindern (54 %) zu einer deutlichen Reduktion der Viruswarzen. Bei 4 Kindern (31 %) kam es unter der Therapie mit Aldara Creme® zu keinem Ansprechen oder einer weiteren Zunahme von Dellwarzen. Bei 3 Kindern (23 %) mit partieller Remission konnte die Anzahl der Dellwarzen so weit reduziert werden, dass eine chirurgische Entfernung in Vollnarkose vermieden werden konnte. Insgesamt wurde die Therapie gut toleriert. Häufigste Nebenwirkungen waren lokale Rötung (85 %), Juckreiz (75 %), Brennen (23 %) und Schmerzen (8 %) im behandelten Areal. Bei 4 Kindern (31 %) kam es aufgrund lokaler Nebenwirkungen zu vorzeitigem Studienabbruch. Systemische Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Die Applikation von Imiquimod bei Kindern mit Mollusca contagiosa stellt, insbesondere bei ausgedehntem Befall, eine neue Behandlungsalternative dar. Die optimale Dosierung und Behandlungsdauer müssen in weiteren Studien evaluiert werden.

Abstract

There is a wide variety of therapies for the treatment of mollusca contagiosa. In particular, treatment in young or anxious children is difficult, painful, and often time consuming. We investigated whether imiquimod 5 % (1-(2-methylpropyl)-1H-imidazo(4,5-c) quinolin-4 amin), a topical immune response modifier that stimulates the production of interferon-α and other cytokines, is an effective treatment for mollusca contagiosa. In this clinical trial we followed 15 children with multiple mollusca contagiosa, aged 4 - 11 years, for 16 weeks. The treatment was administered 3 times per week. The overall response rate was 69 % (9 children). Out of these 2 patients (15 %) showed a complete remission and 7 children (54 %) had partial response with a remarkable reduction of mollusca contagiosa. 4 children (31 %) showed stable or progressive disease. In three children (23 %) with partial remission the large number of mollusca could be considerably reduced; thus surgical treatment in anaesthesia could be avoided. In general, the treatment was well tolerated. Side effects included erythema (85 %), itching (75 %), burning sensations (23 %) and pain (8 %). 4 children (31 %) stopped the treatment because of local side-effects. No systemic side effects were observed. The results of this study suggest that imiquimod 5 % is a useful new therapy for the treatment of mollusca contagiosa in children, especially in severe cases. The dosing schedule and length of treatment for mollusca contagiosa require further evaluation.

Literatur

Gabriele Feller

Universitäts-Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie · Klinikum Mannheim gGmbH

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