Krankenhauspsychiatrie 2002; 13(2): 59-61
DOI: 10.1055/s-2002-32110
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einfluss unterschiedlicher Antidepressiva auf kognitive Leistungen depressiver Patienten

Influence of Different Antidepressants on Neurocognition of Patients with Depressive DisordersN.-U.  Neumann1 , St.  Bretschneider1 , Ch.  Bullacher1 , R.  Hess1 , R.  Wittek1 , K.  Frasch1
  • 1Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Bezirkskrankenhaus Günzburg, Abt. Psychiatrie II der Universität Ulm
Diese Arbeit wurde in Form eines Kurzreferates am 29. 10. 2000 auf dem 10. Kongress der Vereinigung europäischer Psychiater in Prag präsentiert.
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Publication Date:
07 June 2002 (online)

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Zusammenfassung

Es wurden 49 Patienten mit einer depressiven Erkrankung mittels standardisierter und computerisierter Tests auf ihre kognitive Leistungsfähigkeit untersucht. Die hinsichtlich ihrer demographischen und klinischen Daten parallelisierten Patienten wurden, je nach antidepressiver Medikation, drei Gruppen zugeteilt. Die Mehrzahl der Patienten wies leichte bis mittelschwere kognitive Defizite auf. Es fand sich eine signifikante Korrelation zwischen Schwere der Erkrankung und Qualität der Testleistung. In einzelnen Fällen waren aber auch klinisch remittierte Probanden kognitiv beeinträchtigt, während deutlich depressive Probanden normgerechte Testleistungen lieferten.

Klare differenzielle Einflüsse der unterschiedlichen Antidepressiva auf die Testergebnisse waren nicht festzustellen. Der minimale Unterschied der Ergebnisse der Patienten, die mit „dualen” Antidepressiva behandelt wurden, im Vergleich zu den TCA-behandelten Patienten, könnte darauf beruhen, dass erstere deutlich depressiver waren.

Abstract

49 patients were examined by means of standardized computerized performance tests. Three matched samples with respect to various demographic and clinical parameters with differences according to their antidepressive medication were formed. Most patients (86 %) showed at least mild cognitive deficits. Poor test performance was significantly related to high HAMD-scores. The slightly poorer performance of patients treated with novel AD’s was due to the severity of the depression rather than to the kind of medication. It can be stated that no significant differential effects of the different AD’s, especially the TCA’s, on the cognitive performance of the patients were found.

Literatur

1 Diese Arbeit wurde in Form eines Kurzreferates am 29. 10. 2000 auf dem 10. Kongress der Vereinigung europäischer Psychiater in Prag präsentiert.

PD Dr. med. habil. Norbert-Ullrich Neumann

Abteilung für Psychiatrie/Psychotherapie

Donau-Ries Klinik

Neudegger Allee 6

86609 Donauwörth