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DOI: 10.1055/s-2002-32677
Die wirbelsäulenstabilisierende 
Muskulatur bei Läufern
Spine-Stabilizing Muscles in Runners
   Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
04. Juli 2002 (online)

Abstract
For running, a well-developed spine-stabilizing musculature provides prophylaxis against
         lesions, backache and enhances capacity reserves. Besides the well-known advantages
         of a strong spinal musculature for running, the effects of running on the stability
         and functioning of the musculare sections are still unknown. To analyse the muscular
         soundness of the back and abdominal muscles, 75 male, fit and healthy runners, aged
         30 to 59 years, were examined with regard to their maximal isometric strength of trunk
         extensors and flexors. They were compared with persons of the same age and constitution
         who are not active in sports. The 40 - 49 year old runners showed for the isometric
         maximum power of the trunk extensors significantly weaker results than the reference
         group. In the other age groups (30 - 39 years and 50 - 59 years), no significant differences
         with regard to the isometric maximum power of the trunk extensors and flexors were
         seen. There were also no significant differences in the maximum power results of the
         trunk extensors and flexors in runners with up to 40 km/week or more than 40 km/week.
         Therefore, we can accume that running does not stimulate the back musculature adequately
         and that therefore, runners need a separate practice programme for the spine stabilizing
         muscles. This is necessary to compensate the force acting on the passive structures
         of the supporting and kinetic apparatus in particular the spine.
         
         
         
         
Zusammenfassung
Eine gut ausgebildete wirbelsäulenstabilisierende Muskulatur bedeutet im Laufsport Verletzungsprophylaxe von Rückenbeschwerden (Denner 1998) und Leistungsreserve (Sommer 1998). Neben diesen bekannten Vorteilen einer starken Rumpfmuskulatur im Laufsport sind jedoch die Auswirkungen des Laufens auf den Funktionszustand dieser Muskelgruppen noch unbekannt. Um den muskulären Funktionszustand der Rücken- und Bauchmuskulatur zu analysieren, wurden 75 männliche beschwerdefreie Läufer im Alter zwischen 30 und 59 Jahren hinsichtlich der isometrischen Maximalkraft ihrer Rumpfextensoren und -flexoren untersucht und mit beschwerdefreien untrainierten Personen verglichen. Die 40- bis 49-jährigen Läufer zeigen für die isometrische Maximalkraft der Rumpfextensoren signifikant schwächere Werte als die Referenzgruppe. In den anderen Altersklassen (30- bis 39-Jährige und 50- bis 59-Jährige) gibt es bezüglich der isometrischen Maximalkraft der Rumpfextensoren und -flexoren keine signifikanten Unterschiede zu den Referenzwerten. Ebenso keine signifikanten Unterschiede zeigen die Maximalkraftwerte der Rumpfextensoren und -flexoren bei Läufergruppen mit unterschiedlichen Wochentrainingsumfängen von bis zu 40 km pro Woche bzw. über 40 km pro Woche. Daher kann geschlussfolgert werden, dass das Lauftraining keinen adäquaten Trainingsreiz auf die Rumpfmuskulatur bewirkt und somit für Läufer ein separates Trainingsprogramm der rumpfstabilisierenden Muskulatur notwendig ist, um einwirkende Kräfte auf passive Strukturen des Stütz- und Bewegungsapparates und hier insbesondere der Wirbelsäule besser kompensieren zu können.
Key words
Running - backache - spinal musculature
Schlüsselwörter
Laufen - Rückenschmerzen - Rumpfmuskulatur
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