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DOI: 10.1055/s-2002-35642-2
Morbus Sudeck - Pathophysiologie und Therapie eines komplexen Schmerzsyndroms - Erwiderung
Publication History
Publication Date:
29 April 2004 (online)

Herzlichen Dank Herrn Professor Schilling für seinen Diskussionsbeitrag zum komplexen regionalen Schmerzsyndrom. Er war einer der ersten in Deutschland, die sich mit der Thematik des Morbus Sudeck auseinandergesetzt haben und hat hier Pionierarbeit geleistet. Wir freuen uns über die Ergänzung zu unserer Arbeit [1], die nicht zuletzt auch die historischen Aspekte dieser Erkrankung und ihrer Erforschung beleuchtet.
Auch wir denken, dass die in der Vergangenheit als „Sudeck-Syndrom“, „Reflexdystrophisches Syndrom“ oder auch „Sympathische Reflexdystrophie“ bezeichneten Syndrome und das heute international als „Komplexes Regionales Schmerzsyndroms (CRPS)“ bezeichnete Krankheitsbild letztlich eine klinische Krankheitsentität darstellen, dies findet auch eingangs in unserer Arbeit Erwähnung. Die verschiedenen Beschreibungen, die immer wieder neue Namensgebung für dieses Schmerzsyndrom spiegeln, wie von Herrn Prof. Schilling sehr schön dargelegt, das Suchen nach der Ätiologie und Abgrenzbarkeit gegenüber anderen Erkrankungen wider, geprägt auch durch die unterschiedlichen Herangehensweisen der einzelnen Fachdisziplinen, die sich mit diesem Symptomenkomplex beschäftigten.
Dennoch muss es unserer Ansicht nach Ziel der weiteren Forschung sein, die Pathophysiologie des Komplexen Regionalen Schmerzsyndroms besser zu verstehen. Eventuell wird man hierbei doch auch Subgruppen erkennen, die unterschiedliche therapeutische Ansätze nach sich ziehen sollten. Hierbei ist beispielsweise daran zu denken, inwieweit hier zwischen einer Affektion der peripheren nozizeptiven C-Fasern und einer Beteiligung viszeraler Fasern unterschieden werden muss. Letztlich ist derzeit noch kein umfassendes Verständnis aller im Rahmen des Komplexen Regionalen Schmerzsyndroms ablaufender Prozesse erreicht, wenngleich viele Aspekte der Pathophysiologie durch die Forschung der letzten Jahre ein Stück besser erklärt werden können.
Auch hierin möchten wir Ihnen zustimmen, dass die weitere Forschung und insbesondere die individuelle Therapie idealerweise eines interdisziplinären Vorgehens bedarf.
Literatur
- 1 Weber M, Neundörfer B, Birklein F. Morbus Sudeck - Pathophysiologie und Therapie eines komplexen Schmerzsyndroms. Dtsch Med Wochenschr. 2002; 127 384-389
Autor
Dr. Margarete Weber
Neurologische Klinik mit Poliklinik der Universität Erlangen
Schwabachanlage 6
91054 Erlangen
Phone: 09131/8533001
Email: Margarete.Weber@neuro.imed.uni-erlangen.de