PiD - Psychotherapie im Dialog 2002; 3(4): 353-361
DOI: 10.1055/s-2002-36075
Aus der Praxis
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Jugendliche in stationärer Psychotherapie

mit Beispielen von TraumatisiertenAnnette  Streeck-Fischer
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Publikationsdatum:
11. Dezember 2002 (online)

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Abstract

Im Mittelpunkt der stationären Psychotherapie mit Jugendlichen stehen sowohl die besonderen Bedingungen dieser Zeitspanne, wie etwa die eingeschränkte Therapiemotivation, die Ablösungs- und Identitätsthematik und die gehandelten Mitteilungen, als auch die störungsspezifischen Probleme. Behandlungsorganisation, Rollen- und Funktionsaufteilungen werden zu Austragungsorten von adoleszenz- und störungsspezifischen Verhaltens- und Ausdrucksweisen, die gleichzeitig darauf abgestimmt sind, diesen Problemen in hilfreicher Form zu begegnen. Die mehrdimensionalen und aufeinander abgestimmten Behandlungsansätze gehen auf die Vielfalt der Störungen ein. Am Beispiel eines Jugendlichen mit multiplen Traumatisierungen werden die verschiedenen Behandlungsphasen, die für diese Zeitspanne charakteristisch sind, dargestellt.

Literatur

1 In der Zweitsicht etwa vier Wochen nach stationärer Aufnahme werden die verschiedenen diagnostischen Befunde zusammengetragen und es wird ein Gesamtbehandlungsplan entworfen. Daran nehmen Therapeut, Stationsarzt, Schulpsychologe, Erzieher, Körpertherapeut, Sozialarbeiter und der Zweitsichter teil.

3 Den Mitarbeitern des Waldhauses, die mir ihre Protokolle zur Verfügung gestellt haben, möchte ich an dieser Stelle danken.

4 Äußere Stabilisierung zur Entwicklung der Fähigkeit, sich traumatischen Belastungen in der Einzeltherapie zu stellen.

2 Viele der hier genannten Aufgaben werden zusammen mit dem Team, den Erziehern und Pflegekräften übernommen. Der Stationsmanager hat die Funktion, die Erzieher in ihrer Tätigkeit zu entlasten und Grenzen zu ziehen. Er verleiht den Anordnungen der Erzieher besonderen Nachdruck, übernimmt aber auch als Dritter dezentrierende Funktionen in vorliegenden Verstrickungen (vgl. Meng, Schleske u. Bürgin 2002).

Adresse der Autorin

Dr. med. Annette Streeck-Fischer

Chefärztin der Abteilung für Kinder und Jugendliche

Krankenhaus Tiefenbrunn

37124 Rosdorf bei Göttingen