Z Gastroenterol 2003; 41(6): 627
DOI: 10.1055/s-2003-39646
Leserbrief
© Karl Demeter Verlag im Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Pathophysiologie und Therapie von Pruritus bei cholestatischen Leberkrankheiten

G. Schachschal, H. Schmidt
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Publication Date:
12 June 2003 (online)

Schirmacher S., Blumenstein I., Stein J., Z Gastroenterol 2003, 41, S. 259-262

Die Übersicht von Schirrmacher et al. verdeutlicht die weiterhin unbefriedigende Situation in der Therapie des ausgeprägten Pruritus bei cholestatischen Lebererkrankungen. Häufig ist die Therapie mit Ursodeoxycholsäure, Cholestyramin, Antihistaminika oder Ondansetron nicht erfolgreich, weshalb bei teilweise erheblicher Einschränkung der Lebensqualität auch relativ invasive Verfahren wie die Plasmapherese ihre Berechtigung fanden. In diesem Zusammenhang haben wir erstmalig mit der MARS-Dialyse (MARS - molecuar adsorbent recirculating system) Patienten mit medikamentös refraktärem Pruritus auf dem Boden cholestatischer Lebererkrankungen erfolgreich behandelt (Am J Gastroenterol 2002; 97: 1 1059 - 1060). Diese Ergebnisse wurden zwischenzeitlich von anderen Zentren bestätigt (Am J Med 2003; 117: 62 - 64). Aktuell ist hierzu eine Pilotstudie zur Therapie des Pruritus mittels der MARS-Dialyse bei cholestatischen Lebererkrankungen angelaufen. Weitere Studien sind in Planung, um die Effektivität und die Behandlungsintervalle zu evaluieren.

Neben der Erweiterung der therapeutischen Möglichkeiten bei der Behandlung von Patienten mit Pruritus, ist die Beobachtung interessant, dass vermutlich Albumin pruritogene Substanzen zu binden vermag. Wissenschaftlich wird deshalb der Frage nachgegangen, diese an Albumingebundenen pruritogene Substanz bzw. pruritogenen Substanzen zu identifizieren.

Dr. Guido Schachschal

Charité (CCM), Medizinsche Klinik mit Schwerpunkt für Gastroenterologie,
Hepatologie und Endokrinologie

Schumannstraße 20/21

10117 Berlin

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