Rofo 2003; 175(6): 857-858
DOI: 10.1055/s-2003-39927
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

CT-gesteuerte bronchoskopische Punktion zur Diagnosesicherung einer hilären Raumforderung

U.  K.  M. Teichgräber1 , B.  Gebauer1 , T.  Benter1
  • 1Klinik für Strahlenheilkunde, Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, Charité Campus Berlin-Buch, Helius Klinikum Berlin
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Publication Date:
17 June 2003 (online)

Einleitung

Die CT-gesteuerte perkutane Biopsie von unklaren pulmonalen Herdbefunden gehört zu einer der am häufigsten durchgeführten CT-gesteuerten Interventionen. Es können Herdbefunde von einer Größe von 8 - 10 mm zuverlässig und für den Patienten mit einem sehr geringen peri- und post-interventionellem Risiko punktiert werden (Wallace MJ et al. Radiology 2002; 225: 823). In der Literatur wird ein Pneumothorax bei 9 - 54 % der diagnostischen, pulmonalen CT-gesteuerten Punktionen angegeben (Tsukada H et al. AJR 2000; 175: 239). Zentral lokalisierte Herdbefunde sind hingegen für eine perkutane Biopsie nicht sicher zugänglich. Hiläre wie auch mediastinale Raumforderungen (RF) werden deshalb vorwiegend durch eine bronchoskopische transbronchiale Nadelaspiration erreicht. Dies setzt voraus, dass dieser hiläre und mediastinale Prozess auch tracheal oder bronchial sichtbar ist. Bei einem invasiven Wachstum ist dies auch problemlos möglich. Jedoch ist ein Teil der zentralen RFs bronchial nicht detektierbar. Gelegentlich lässt sich eine Läsion durch die intraluminale Impression ausmachen. Falls dies nicht der Fall ist, muss eine diagnostische Abklärung durch eine Mediastinoskopie oder Thorakotomie erfolgen. Bei vielen Raumforderungen wie beispielsweise beim zentralen Bronchialkarzinom ist die Therapieentscheidung erheblich von der bioptischen Diagnosesicherung abhängig. Als Alternative wurde eine synergistische Kombination aus Bronchoskopie und CT-gesteuerter bronchoskopischer Punktion entwickelt (Kickuth R et al. Cardiovasc Intervent Radiol 2000; 23: 347-350, White CS et al. 1997; 169: 393). Hiermit lassen sich perkutan nur schwer zugängliche und bronchoskopisch nicht sichtbare Herdbefunde lokalisierten und einer Feinnadelpunktion zuführen.

Wir stellen in dem folgenden Fallbericht diese Technik zur Lymphomdiagnostik vor, die unter Umständen allein vom interventionellen Radiologen durchgeführt werden kann.

Ulf K. M. Teichgräber

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