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DOI: 10.1055/s-2003-45532
Supra-f - ein Schweizer Forschungsprogramm zur sekundären Suchtprävention
Supra-f - A Swiss Research Programme for the Secondary Prevention of AddictionPublication History
Publication Date:
12 January 2004 (online)

In den letzten 15 Jahren hat sich die Suchtprävention in der Schweiz stark entwickelt. Die Versorgung aller Regionen mit Fachstellen der Prävention ist weitgehend sichergestellt. Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat stabile Partnerschaften mit wichtigen Akteuren aus den Bereichen der Schule, der Gemeinden, des Sports, der Jugendverbände und der Jugendheime entwickelt. Gemeinsam werden langjährige, landesweite Präventionsprogramme in diesen Lebenswelten oder „Settings” durchgeführt. Eine wichtige Beobachtung dabei ist, dass diese primärpräventiven Aktionen zwar vielerorts eine gute Akzeptanz erhalten, aber nicht genügend an gefährdete oder „schwierige” Jugendliche herankommen. Offen bleibt auch die Frage nach der Wirkung und damit letztlich nach der Kosten-Nutzen-Relation der Primärprävention. Offensichtlich ist außerdem, dass Eltern, Schulen und Gemeinden zunehmend hilflos sind gegenüber störenden Erscheinungen unter Jugendlichen wie extensivem Alkohol-, Tabak- und Cannabisgebrauch, aber auch Gewalt gegen Mitmenschen und Vandalismus. Dies alles bildete für das BAG den Anlass, im Jahr 2000 ein Impulsprogramm zur Sekundärprävention zu lancieren. Ziel war, Kantone und Gemeinden zu motivieren, neuartige Präventionszentren für gefährdete Jugendliche einzurichten. Diese sollten eine drohende soziale Desintegration der Jugendlichen verhindern helfen und gleichzeitig den oft überforderten Lehrern, Ausbildern und Eltern eine spürbare Entlastung bringen. Supra-f steht für „Suchtprävention - Forschung”, das heißt, die Wirkung der Intervention sollte mittels wissenschaftlicher Methoden objektiv gemessen werden. Der Aufbau und der vierjährige Betrieb eines Präventionszentrums wurden vom BAG mit rund 500 000 CHF (ca. 320 000 €) unterstützt.
Literatur
- 1 Hüsler G. Zweiter Zwischenbericht der supra-f Forschung. Nicht veröffentlichter Bericht z. Hd. BAG, 2003
Bernhard Meili
Bundesamt für Gesundheit, Leiter der Fachstelle Gesundheitsförderung und Prävention
3003 Bern
Schweiz
Email: bernhard.meili@bag.admin.ch