Fortschr Neurol Psychiatr 2004; 72(9): 503-515
DOI: 10.1055/s-2003-812459
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Flunitrazepam und Fahrtüchtigkeit

Eine kritische Analyse relevanter StudienFlunitrazepam and Driving Ability A Critical Analysis of Relevant Studies R.  M.  Kaufmann1 , R.  Frey1 , H.  J.  Battista2 , S.  Kasper1
  • 1Klinische Abteilung für Allgemeine Psychiatrie, Universitätsklinik für Psychiatrie, Wien (Leiter: O. Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. S. Kasper)
  • 2Gerichtlich beeideter Sachverständiger für allgemeine Chemie, Pharmakologie und Toxikologie und Gerichtliche Medizin, Innsbruck
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Publication Date:
30 August 2004 (online)

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Zusammenfassung

Neben epidemiologischen Studien tragen vor allem experimentelle Studien dazu bei, den Einfluss von Medikamenten auf die Fahrtüchtigkeit zu erforschen. Da die Ergebnisse einer einzelnen Studie wesentlich durch das experimentelle Design determiniert sind, kann eine fundierte Einschätzung des Risikos einer Medikamenteneinnahme in Bezug auf die Fahrtüchtigkeit weder anhand einer einzelnen Studie noch anhand von Stellungnahmen, die nur wenige Studien ohne detaillierte Informationen erfassen, erfolgen. Diese Arbeit stellt eine Übersicht über veröffentlichte Studien dar, die sich direkt oder indirekt mit dem Einfluss von Flunitrazepam auf die Fahrtüchtigkeit beschäftigen, da besonders Benzodiazepine und unter ihnen speziell Flunitrazepam mit einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit in Zusammenhang gebracht werden. Es wird versucht, besonders auf die Unterschiede hinsichtlich der verwendeten Dosierungen, experimentellen Designs und Testmethoden einzugehen. Übersichtshalber ist die Arbeit über Flunitrazepam deshalb in Akutwirkung, Residualwirkung und Wirkung nach subchronischer Applikation untergliedert. Es wurden unterschiedliche Ergebnisse berichtet, wobei aufgrund mangelnder Einheitlichkeit der Studien keine statistische Analyse im Sinne einer Metaanalyse durchgeführt wurde.

Abstract

Major contributions to the investigation of the influence of drugs on driving ability come from experimental studies as apart from epidemiological studies. Regarding experimental studies, the results of a single study are essentially determined by the experimental design. An established assessment of the risk of a drug in regard to driving ability should not be based on either a single study or on synopses, which record only a few studies without detailed information. This article presents an overview of published studies that directly or indirectly deal with the influence of flunitrazepam on driving ability. Benzodiazepines in particular, and amongst these especially flunitrazepam are brought into connection with the impairment of driving ability. This approach emphasises differences regarding the dosages used, the experimental designs and the methods of testing. For reasons of clarity the article on flunitrazepam is subdivided into the topics of acute effects, residual effects, and effects after subchronic application. Different results are reported. A statistical analysis in terms of a metaanalysis was not carried out due to a lack of standardization of the studies.

Literatur

Dr. Rainer Marco Kaufmann

Klinische Abteilung für Allgemeine Psychiatrie · Univ.-Klinik für Psychiatrie · Medizinische Universität Wien

Währinger Gürtel 18 - 20

1090 Wien

Österreich

Email: rainer.kaufmann@akhwien.at