NOTARZT 2004; 20(4): 139-141
DOI: 10.1055/s-2003-814989
Originalia
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

DIVI-Notarzteinsatzprotokolle Version 4.2

DIVI-Emergency Medical Service Protocols, Version 4.2H.  Moecke1 , D.  Dirks1 , H.-J.  Friedrich1 , H.-J.  Hennes1 , C.  Lackner1 , M.  Messelken1 , C.  Neumann1 , F.-G.  Pajonk1 , M.  Reng1 , M.  Ruppert1 , U.  Schächinger1 , T.  Schlechtriemen1 , M.  Weinlich1 , S.  Wirtz1 , Arbeitsgruppe Dokumentation der DIVI
  • 1Institut für Notfallmedizin
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Juli 2004 (online)

Zwölf Jahre nach Vorlage der ersten Version des DIVI-Notarzteinsatzprotokolls [1] und vier Jahre nach Veröffentlichung der Version 4.0 [2] ist nun eine neue Version erarbeitet worden, in die die Erfahrungen und Kritik aus den vergangenen Jahren eingeflossen sind. Es reiht sich ein in die anderen Dokumentationsinstrumente der DIVI, das Rettungsdienstprotokoll [3] und das Intensivtransportprotokoll [4].

Die primären Ziele für die Weiterentwicklung des Protokolls waren zum einen den Mitarbeitern/-innen des aufnehmenden Krankenhauses eindeutige und übersichtlich aussagefähige Informationen über das Notfallgeschehen und die notfallmedizinischen Maßnahmen zu übermitteln. Damit soll sichergestellt werden, dass keine für die weitere Diagnostik und Therapie des Notfallpatienten wichtige Information verloren geht. Zum anderen soll das Protokoll ein Instrument darstellen, in dem die Mitarbeiter/innen im Rettungsdienst ihrer Dokumentationspflicht umfassend und vollständig nachkommen können. Damit ist die Basis für das Qualitätsmanagement im Rettungsdienst gelegt.

Die nur für die interne Analyse erforderlichen Daten zur Notarztfachzugehörigkeit und zum Ausbildungsstand finden sich jetzt nur noch auf den Durchschlägen. Die Kategorie AiP ist gestrichen worden.

Im Abschnitt Notfallgeschehen/Anamnese/Erstbefund wurde für die kardiopulmonale Reanimation das Kriterium „beobachteter Kollaps” und der Zeitpunkt hinzugefügt.

In der Glasgow-Coma-Scale (3.1) wurden die Kriterien für die bestmotorische Reaktion neu formuliert. Zur Dokumentation der Schmerzintensität ist auf eine visuelle Analogskala umgestellt worden. Neu in der Kategorie Erstbefund ist die Beschreibung des psychischen Zustandes in den Kategorien: unauffällig, aggressiv, depressiv, wahnhaft, verwirrt, verlangsamt, euphorisch bzw. nicht beurteilbar.

Unter den Erstdiagnosen wurden die Diagnosen Herzinsuffizienz, soziale Krise und Exsikkose hinzugefügt. Die Medikamentenliste (6.5) wurde um Thrombozytenaggregationshemmer und Thrombolytika ergänzt. Im Kapitel 6 Maßnahmen wurde der Bereich Herz/Kreislauf ergänzt um den Zeitpunkt erste Defibrillation und erstes Wiedereinsetzen der Spontanzirkulation (ROSC). Außerdem kann bei der Defibrillation nun unterschieden werden zwischen monophasischer und biphasischer Schockform. Auch die Erstdefibrillation durch Rettungsassistenten bzw. Rettungssanitäter wurde eingefügt.

Im Bereich 6.2 Atmung wurden neben der oralen und nasalen Inkubation die Larynxmaske hinzugefügt.

Die Lagerung auf der Vakuummatratze wurde in das Kapitel 6.3 Weitere Maßnahmen eingefügt.

Um den neurologischen Verlauf besser beurteilen zu können, wird die Abfrage der Bewusstseinslage auch zum Übergabezeitpunkt erforderlich gemacht.

Die letzte Änderung betrifft wiederum nur die Durchschläge. Kategorie 10 Zwischenfälle - Ereignisse - Komplikationen wurde aus juristischen Gründen in „Ereignisdokumentation” umbenannt.

Literatur

  • 1 Herden H N, Moecke H. Bundeseinheitliches Notarzteinsatzprotokoll in Deutschland.  Intensivmedizin. 1992;  29 103-106
  • 2 Moecke H, Dirks D, Friedrich H J, Hennes H J, Lackner C, Messelken M, Neumann C, Pajonk F G, Reng M, Schächinger U, Violka T H. Arbeitsgruppe Dokumentation der Sektion Rettungsdienst der DIVI. DIVI Notarzteinsatzprotokolle, Version 4.0.  Anästhesist. 2000;  49 211-213
  • 3 Moecke H, Dörges V, Friedrich H J, Herden H N, Schäper J. Das bundeseinheitliche Rettungsdienstprotokoll.  Anästhesiol Intensivmed. 1994;  34 167-168
  • 4 Moecke H, Anding H. Intensivtransportprotokoll. Empfehlungen der DIVI und des bayerischen Staatsministerium des Inneren.  Notfall- und Rettungsmedizin. 2000;  3 441-444

Dr. Heinzpeter Moecke

Institut für Notfallmedizin · LBK-Hamburg

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