Bulimie und BED sind als Komorbiditäten der Adipositas bekannt (vgl. u.a.: Schobesberger,
2000, Bulik et al, 2000): Diese, die vorklinischen Symptome der Essstörungen sowie
die Geschlechtsunterschiede bei den genannten Störungen fanden bisher in vielen Präventions-
und Therapieprogrammen für Kinder und Jugendliche keine Berücksichtigung
In der vorliegenden Studie an ca. 2000 9–15 jährigen wurden die mit Adipositas assoziierten
Verhaltensweisen (z.B. Störbarkeit etc.) und psychischen Probleme (z.B. Senkung der
Lebensqualität, des Selbstbewusstseins etc.) ebenso erhoben wie jene, die als Prädiktorvariable
für Essstörungen (z.B. (Diäten, mangelnde Problemlösefähigkeit etc.) bekannt sind.
Die Untersuchung erfolgte mit Fragebogen während der Unterrichtszeit in ländlichen
österr. Schulbezirken sowie in größeren Städten. Gewicht und Größe, körperliche Fitness
und Ernährungswissen wurden getrennt erhoben.
Die Ergebnisse sind abweichend von denen Erwachsener. Keine signifikanten Unterschiede
gibt es über alle unterschiedlichen Perzentilklassen, z.B. bzgl. einzelner Suchtvariablen
sowie bzgl. „restraint eating“ und anderen Symptomen, die man als „preoccupied with
weight and shape“ zusammenfassen kann. Wohl unterscheiden sich aber die Geschlechter
in einigen relevanten Parametern.
Die Ergebnisse werden in ihrer Bedeutung für Präventionsmodelle diskutiert, die Bedacht
auf beide Krankheitsbilder sowie geschlechtspezifische Fragen nehmen.