Rofo 2003; 175 - 29
DOI: 10.1055/s-2003-819930

Vergleich verschiedener Kardio-MRT-Sequenzen bei 1,5 T und 3 T in Bezug auf Bildqualität, Signal- und Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis: Erste Ergebnisse

M Gutberlet 1, M Mielec 1, B Spors 1, M Grothoff 1, M Noeske 1, R Felix 1
  • 1Klinik für Strahlenheilkunde, Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin

Es sollten die Bildqualität, das Signal- (SNR) und Kontrast-zu-Rausch (CNR) Verhältnis verschiedener Kardio-MR-Sequenzen für die Gewebsdifferenzierung und funktionelle Analyse bei 1.5 T und 3.0 T an Probanden miteinander verglichen werden. Material und Methoden: 10 Probanden wurden jeweils am gleichen Tag an einem 3.0 T Signa und einem 1.5 T Signa TwinSpeed (GE Medical Systems, Milwaukee, WI, USA) mit einer 4 Elemente „phased array“-Oberflächenspule (identisches Design) untersucht. Für die Gewebsdifferenzierung wurden eine black-blood T1 (Double-IR, BB-T1), black-blood STIR-T1 (Triple-IR) und eine black-blood T2-gewichtete Sequenz in axialer Schichtorientierung durch den Thorax verwendet. Für funktionelle Untersuchungen wurde eine „steady state free precession“ (SSFP-FIESTA) Sequenz im 4-Kammerblick und 2-Kammerblick lange und kurze Achse angefertigt sowie Phasenkontrastsequenzen zur Flussmessung in der Aorta. Die SSFP-Sequenz wurde für 3.0 T durch Verringerung des Flipwinkels von 45° auf 30° optimiert. Ergebnisse: Zur Verbesserung der Bildqualität und Verminderung von Suszeptibilitätsartefakten der SSFP in der Inferolateralwand des linken Ventrikels musste bei 5/10 Probanden ein „local shim“ durchgeführt werden. Das mittlere SNR konnte mit 3.0 T bei der BB-T2 (106%), der STIR-Sequenz (66%) und der SSFP (110%) deutlich im Vergleich zu 1.5 T gesteigert werden, bei der BB-T1 (2.7%) hingegen nicht signifikant. Eine deutliche Verbesserung des mittleren CNR bei 3 T zeigte sich wiederum bei der STIR-T1 (122%) und der BB-T2 (51.2%), geringer bei der BB-T1 (27.3%) und nicht signifikant bei der SSFP (9%). Das Hintergrundrauschen wurde auch bei der Flusssequenz bei 3.0 T im Vergleich zu 1.5 T halbiert. Schlussfolgerung: 3.0 T verbessert insbesondere die Bildqualität (SNR und CNR) bei Sequenzen für die Gewebsdifferenzierung (STIR, BB-T2) bereits ohne große Veränderungen der Sequenzparameter. Die Bildqualität von Gradientenechosequenzen zur Funktionsanalyse profitiert ebenfalls von der höheren Feldstärke, allerdings sind diese Sequenzen artefaktanfälliger.