Aktuelle Dermatologie 2003; 29 - V3
DOI: 10.1055/s-2003-822189

Das 25-Hydroxyvitamin D-1α-Hydroxylase(1αOHase)-Gen beim malignen Melanom: Starke RNA Expression, Nachweis multiper Spleiss-Variaten und kein Anhalt für eine Genamplifikation

M Seifert 1, 2, B Diesel 2, E Meese 2, W Tilgen 1, J Reichrath 1
  • 1Hautklinik und Poliklinik der Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg/Saar
  • 2Institut für Humangenetik der Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg/Saar

Neuere Untersuchungen sprechen für eine wichtige Funktion des Vitamin-D-Systems der humanen Haut bei der Pathogenese des malignen Melanoms. Wir haben unter Verwendung einer „real-time“ PCR-Methode (LightCycler) die Expression des 1αOHase-Gens nachweisen können, zusätzlich gelang uns im primär kutanen malignen Melanom und in Melanomzellinien (SKMEL28, A375, BU47HOM, MEWO) die Identifizierung von bisher unbekannten Spleiss-Varianten des 1αOHase-Gens. In der Sequenzanalyse konnte gezeigt werden, dass diese Spleiss-Varianten in unterschiedlichen Exons und Introns lokalisiert sind. Southern Blot-Experimente mit genomischer DNA von primär kutanen malignen Melanomen, Melanommetastasen, Melanomzellinien oder normalen Geweben ergaben keinen Anhalt für eine Amplifikation des 1αOHase-Gens. Zusammengefasst zeigen unsere Untersuchungen, dass im malignen Melanom (i) das 1αOHase-Gene stark exprimiert ist. (ii) zahlreiche Spleiss-Varianten des 1αOHase-Gens nachgewiesen werden können (iii) sich keine Hinweise auf eine Amplifikation des 1αOHase-Gens finden. Es bleibt spekulativ inwieweit lokal synthetisiertes 1,25-Dihydroxyvitamin D3 an der Wachstumsregulation von Melanozyten und Melanomzellen beteiligt ist. Die Funktion der Spleiss-Varianten des 1αOHase Gens beim malignen Melanom ist Gegenstand derzeitiger Untersuchungen.