Aktuelle Dermatologie 2003; 29 - V41
DOI: 10.1055/s-2003-822279

Fluoreszenzdiagnostik epithelialer Tumoren

RM Szeimies 1, W Bäumler 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Klinikum der Universität Regensburg

Die Fluoreszenzdiagnostik (FD) ist ein neuartiges, vielversprechendes Verfahren zur In-vivo-Diagnostik von dysplastischen Geweben und oberflächlichen Tumoren. Wie bei der Photodynamischen Therapie (PDT) wird ein Photosensibilisator oder ein Vorläufer (Prodrug) eines Photosensibilisators lokal oder systemisch appliziert, der sich selektiv in Tumorzellen anreichert. Durch die Beleuchtung mit Licht werden die Sensibilisatormoleküle zum fluoreszieren gebracht. Dieses Fluoreszenzlicht kann durch das freie Auge oder besser durch ein optisches System detektiert und der Tumor somit lokalisiert werden.

Wegen seiner hohen Selektivität und guten Verträglichkeit wird in der Dermatologie zur FD nahezu ausschließlich Protoporphyrin IX (PpIX), das nach topischer Gabe von 5-Aminolävulinsäure (5-ALA) in freier Form oder mit gewissen Vorteilen in Form ihres Methylesters (MAOP) im Rahmen der Häm-Biosynthese entsteht, als Sensibilisator verwendet. Erste Fallbeschreibungen in der Dermatologie belegen, dass die Fluoreszenz induzierter Porphyrine auch hier ein nützliches Hilfsmittel zur Hervorhebung und Abgrenzung oberflächlicher Tumoren bei Resektionen oder zur Biopsieentnahme sein kann.