Suchttherapie 2003; 4 - 1
DOI: 10.1055/s-2003-822281

Implementierung und Umsetzung des ambulanten Alkoholentzuges

M Banger 1, R Peters 2
  • 1Bonn
  • 2Jülich

In vorangehenden Statements sollen zunächst die Schwierigkeiten des Aufbaus eines ambulanten Alkoholentzuges in einem Klinik- und in einem Praxis-Setting vorgestellt werden. Dabei werden Teilaspekte aus den aktuellen Leitlinien zur Suchtkrankenbehandlung mit eingebracht werden und ein wichtiger Focus wird auf die Indikation und Kontraindikation zum ambulanten Alkoholentzug gelegt werden. Neben den strukturellen Bedingungen, so z.B. an welchem Wochentag zu welcher Uhrzeit werden die Patienten einbestellt, wie häufig ist der ärztliche Kontakt, welche Zusatzuntersuchungen einschließlich Drogenscreening sind notwendig, 7-Tage-Woche vs. 5-Tage-Woche etc., sollen auch konkrete medikamentöse Behandlungsschemata vorgestellt und diskutiert werden. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, eigene Fallbeispiele einzubringen, insbesondere auch, um kritische Situationen besprechen zu können. Wann ist die stationäre, teilstationäre Krisenaufnahme indiziert, wie wird mit einem Alkoholrückfall umgegangen, was ist zu tun bei einer Suchtverlagerung, wann sollten die Angehörigen involviert werden, uvm.

Die Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Kollegen und Krankenhausärzten im Vorfeld des Aufbaus eines ambulanten Alkoholentzuges wird angesprochen. Ebenso wird im Arbeitskreis auch Zeit sein für die Diskussion der ökonomischen Randbedingungen einschließlich der häufig zu niedrigen Ambulanzpauschale, die den Aufbau innovativer und kosteneffektiver Settings erschweren.