Z Gastroenterol 2004; 42(7): 638-639
DOI: 10.1055/s-2004-813388
Mitteilungen der DGVS

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G-DRG-Evaluation - Anschlussprojekt der DGVS

G-DRG-EvaluationP. Frühmorgen1
  • 1Prof. Dr. P. Frühmorgen, Medizinische Klinik I, Klinikum Ludwigsburg, Posilipostraße 4, 71640 Ludwigsburg
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Publication Date:
12 July 2004 (online)

Die Umstellung der bisher tagesbasierten Krankenhausfinanzierung auf ein pauschalierendes Vergütungssystem beeinflusst das Leistungsgeschehen in gastroenterologischen Fachabteilungen. Wurde bisher jeder zusätzliche Verweildauertag über einen weiteren Tagessatz finanziert, verursacht unter dem fallpauschalierenden Prinzip jeder zusätzliche Verweildauertag zusätzliche Kosten, ohne die Erlöse positiv zu beeinflussen. Der Einsatz dieser fallpauschalierenden Vergütung wird zur Reduktion der Verweildauer und zur Veränderung im Patientenmanagement führen. Eine sachgerechte Leistungsfinanzierung über DRG-Pauschalen setzt voraus, dass die Leistungen der Gastroenterologie auch sachgerecht in diesem System berücksichtigt sind.

Schon frühzeitig hat sich die DGVS auf den Weg gemacht und in einem multizentrischen DRG-Evaluationsprojekt mit Unterstützung der DRG-Research-Group des Universitätsklinikums Münster die Abbildung gastroenterologischer Leistungen untersucht und Schwachstellen herausgearbeitet. Aus der umfangreichen in 2001/2002 durchgeführten Datenerhebung und Analyse ließen sich wichtige Verbesserungsvorschläge für die Abbildung der Gastroenterologie im G-DRG-System ableiten, die beim Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) eingereicht und für das Jahr 2004 weitgehend auch umgesetzt wurden. Über diesen Nutzen für unser Fachgebiet hinaus haben die am Projekt beteiligten Kliniken ein Benchmarking zu ihren DRG-Daten erhalten, mit dem eine detaillierte Analyse des eigenen Leistungsprofils und der Vergleich mit einer repräsentativen Gesamtgruppe aus Abteilungen mit gastroenterologischem Schwerpunkt möglich wurden. Ebenfalls für 2004 wurden durch das DIMDI unseren Empfehlungen folgend weitere Diagnose- und Prozedurenkodes mit Relevanz für unser Fachgebiet eingeführt.

Am deutschen G-DRG-System werden gerade in den ersten Jahren der Einführung notwendigerweise wesentliche Anpassungsschritte stattfinden müssen, um die australische Ausgangsversion (AR-DRG) schrittweise an die deutsche Behandlungssituation (G-DRG) anzupassen. Betroffen sind die DRG-Systematik (Definition der Fallgruppen), die Abrechnungsregeln und die Zusatzentgelte. Weitere erhebliche Korrekturen am System sind für die Version 2005 des G-DRG-Systems zu erwarten.

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