TumorDiagnostik & Therapie 2004; 25(4): 164
DOI: 10.1055/s-2004-813466
Symposium Report

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erstes interdisziplinäres Deutsches GIST-Treffen in Göttingen am 6.2.2004

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Publication Date:
23 August 2004 (online)

Vor 3 Jahren wurde über einen Durchbruch in der Behandlung von bösartigen Tumoren beim Menschen berichtet. Zum ersten Mal ist man durch ein oral zu verabreichendes Medikament in die Lage versetzt worden, aus einer tödlichen Erkrankung eine chronische evtl. heilbare Erkrankung zu machen. Es handelt sich um die erfolgreiche Behandlung eines Falles von einem metastasierten gastrointestinalen Stromatumor mit einem neuartigen Medikament, einem Tyrosinkinase-Inhibitor - nämlich Imatinib (Glivec®).

Die Veröffentlichung hat kurz darauf zur Zulassung des Medikaments zur Behandlung von GIST geführt. Seitdem ist das Interesse für diese Tumorart, aber auch für das Medikament und dessen therapeutischen Ansatz sprunghaft gestiegen. Auch andere Tumorarten sind mit Glivec® erfolgreich behandelt worden.

Plötzlich hat dieser Erfolg eine Reihe von Fragen aufgeworfen, die nur im Zusammenwirken von verschiedenen Disziplinen in Zusammenarbeit mit der Industrie bearbeitet und beantwortet werden können. Dies auch deswegen, weil es sich beim GIST um eine eher seltene Tumorart handelt.

Das erste deutsche interdisziplinäre GIST-Treffen in Göttingen hat gezeigt, dass eine offene Diskussion unter den verschiedenen Disziplinen (Internisten, Chirurgen, Pathologen) sehr anregend und fruchtbar sein kann. Der nächste Schritt sollte sein, Fragestellungen konkret zu formulieren und Schwerpunkte zu bilden, die in Kooperation bearbeitet werden können.

Vor allem im Interesse derjenigen Patienten, die nicht längerfristig von der Therapie profitieren können, ist diese Kooperation fast eine deontologische Verpflichtung.

Prof. Dr. med. Dr. h. c. G. Ramadori
Prof. Dr. med. Schütte

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