Z Gastroenterol 2004; 42(9): 1026-1028
DOI: 10.1055/s-2004-813514
Leitlinien

© Karl Demeter Verlag im Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Chirurgie

Surgery in Ulcerative ColitisH.-J Buhr1 , M. Utzig1 , E. Stange2
  • 1Chirurgische Klinik I, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • 2Robert-Bosch-Krankenhaus, Zentrum für Innere Medizin, Stuttgart
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Publication Date:
29 September 2004 (online)

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Indikation zur Notfalloperation

Empfehlung

Die freie oder gedeckte Perforation stellt eine Notfallindikation dar, sobald der Patient, ggf. durch intensivmedizinische Maßnahmen, in narkosefähigem Zustand ist (A). Gleiches gilt für die vital bedrohliche Blutung trotz maximaler konservativer Therapie (A).

Erläuterung

Die freie oder gedeckte Perforation ist die schwerste Komplikation der toxischen Verlaufsform der Colitis ulcerosa. Die klinische Symptomatik wird durch die bestehende Immunsuppression und/oder Kortikoidmedikation häufig larviert. Trotz Operation beträgt die Mortalität derzeit bis zu 20 % [1], im Gegensatz zu 4 % beim toxischen Megakolon, aber noch nicht eingetretener Perforation. In der Hälfte der Fälle geht der Perforation jedoch kein Megakolon voraus. Um die Mortalität dieser schwersten Komplikation zu senken, stellt die rechtzeitige Operation die entscheidende Maßnahme dar [2].

Die Inzidenz der schweren Blutung beträgt bis zu 4,5 % [3]. Sie ist verantwortlich für 5 - 10 % der Notfalleingriffe [1] [4] [5] [6] [7] [8] [9]. Als Operationsindikation werden entweder eine massive initiale Blutung mit Kreislaufinstabilität und Katecholaminpflichtigkeit oder im Verlauf ein Transfusionsbedarf von mehr als 4 Erythrozytenkonzentraten pro 24 Std. angesehen.

Literatur

Prof. Dr. H.-J. Buhr

Chirurgische Klinik I, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin

Hindenburgdamm 30

12200 Berlin

Phone: ++ 49/30/84 45 25 41

Fax: ++ 49/30/84 45 27 40

Email: heinz.buhr@charite.de