Zusammenfassung
Bei der Therapie und Prophylaxe von Pilzinfektionen wie Fußpilz, Nagelpilz oder Windeldermatitis
spielt die richtige Auswahl und Pflege von Textilien eine entscheidende Rolle. Es
gibt eine Reihe von neuen Entwicklungen in der Textilindustrie, die zur Prophylaxe
von Mykosen beitragen. Neben den saugfähigen und luftdurchlässigen bewährten Naturstoffen
wie Baumwolle und Wolle werden neue Materialien produziert. Diese befördern die Feuchtigkeit
aus dem Inneren von Textilien an die Oberfläche und unterstützen so die Trockenhaltung
der Haut. Weitere Innovationen zur Prophylaxe von Pilzinfektionen sind Strümpfe und
andere Textilien mit antibakterieller Wirkung. Dabei wird die Vermehrung der Mikroorganismen,
die sich von Haut- und Schweißbestandteilen ernähren, gehemmt. Die Wirkung antimikrobieller
Textilien beruht auf der Beimengung oder Behandlung der versponnenen Fasern mit bakteriziden
Chemikalien oder dem nachträglichen Aufbringen von Wirkstoffen. Eine nicht-chemische
Variante ist die Verarbeitung von Silberfäden. Silber wirkt auf natürliche Weise antimikrobiell
und verhindert somit auch die Verbreitung von Bakterien und Pilzen. Außerdem konnte
gezeigt werden, dass durch den Einsatz von Chitosanfasern in Mischungen mit Baumwollfasern
hygienisch wirkende Garne hergestellt werden können. Eine weitere wichtige Ergänzung
zur antimykotischen Therapie ist die Desinfektion von Textilien mit entsprechenden
antimikrobiellen Produkten, um Reinfektionen zu verhindern.
Abstract
For the therapy and prophylaxis of fungal infections such as athlete’s foot, onychomycosis
or nappy rash the correct selection and care of textiles plays a crucial role. There
is a set of new developments in the textile industry, which contribute to the prophylaxis
of fungal infections. Beside absorbent and air-permeable natural substances such as
cotton and wool new materials have been developed. These carry the humidity from the
inside of textiles to the surface and support keeping the skin dry. A further innovation
for the prophylaxis of fungal infections are socks and other textiles with antibacterial
effects. The reproduction of the micro-organisms, which nourish themselves from skin
components, is restrained. The effect of antimicrobial textiles is based on the admixture
or treatment of the textile fibres with bactericidal chemicals or the subsequent applying
of active substances. A non-chemical variant is the processing of silver threads.
Silver acts antimicrobially by a natural way and prevents thus the spreading of bacteria
and fungi. In addition, it could be shown that using of chitosan fibres in mixtures
with cotton fibres hygenically working yarns can be manufactured. A further important
addition of the antimycotic therapy is the disinfection of textiles with appropriate
antimicrobial products, in order to prevent re-infections.
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Prof. Dr. P. Elsner
Klinik für Dermatologie und Dermatologische Allergologie
Friedrich-Schiller-Universität Jena · Erfurter Straße 35 · 07743 Jena
Email: elsner@derma.uni-jena.de