Psychother Psychosom Med Psychol 2004; 54 - P3558
DOI: 10.1055/s-2004-819772

Wirksamkeit psychosomatischer tagesklinischer Behandlung im Prä-post-Vergleich

S Bardelmeier 1, A Müller 1, M de Zwaan 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Abt. f. Psychosomatik und Psychotherapie

Die Therapie in einer psychosomatischen Tagesklinik sollte auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Alle Patienten wurden in geschlossenen Gruppen 12 Wochen nach einem integrierten Gruppentherapiekonzept behandelt. Bei Aufnahme und Entlassung wurden PsyBaDo und SCL-90-R erhoben. Zudem wurde am Behandlungsende darum gebeten, einen tagesklinikinternen Fragebogen zur Evaluierung der einzelnen Therapieangebote auszufüllen. Von Frühjahr 2001 bis Herbst 2003 konnten 87 Patienten (65w,22m) aufgenommen werden. Davon brachen 7 Patienten die Therapie vorzeitig ab. Folgende Primärdiagnosen wurden gestellt: Depression (31), Angststörung (20), Essstörung (10), Somatisierungsstörung (10), Persönlichkeitsstörung (10), Zwangsstörung (2), PTSD (2), Impulskontrollstörung (2). Das mittlere Alter betrug 38 Jahre (Range 19–65). Bei Entlassung waren BSS und GAF deutlich verbessert. In der allgemeinen Veränderungsdokumentation zu Behandlungsende (PsyBaDo) wurden die meisten Bereiche als „deutlich gebessert“ bzw. „etwas gebessert“ bewertet. Im SCL-90-R zeigten sich signifikante Verbesserungen auf nahezu allen Subskalen. Der tagesklinikinterne Fragebogen wurde von 62 Patienten beantwortet. Hier wurden die Einzelgespräche als eindeutig am hilfreichsten beurteilt. Es folgten nahezu gleichauf die verhaltenstherapeutischen Skills-Gruppen nach Linehan, die Interaktionsgruppen und themenzentrierten Gruppen sowie die Variablen „Gruppensetting allgemein“ und „Sozialkontakte zwischen den Patienten“. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die integrierte gruppentherapeutische Behandlung in einer psychosomatischen Tagesklinik (kurzfristig) Behandlungserfolge zeitigt. Die Nachhaltigkeit dieser Resultate wird in einer derzeit laufenden Katamnesestudie überprüft