Laryngorhinootologie 2004; 83 - 2_3
DOI: 10.1055/s-2004-823179

Neutrophilen chemotaktische Chemokine in der chronisch nicht-polypösen Rhinosinusitis

S Jörg 1
  • 1Univ. HNO-Klinik Münster

Jörg S., Sachse F., Stoll W., Rudack C.

Die Chemokine der neutrophilen Granulozyten spielen bei den Entzündungsreaktionen in der Mukosa der Nase und der Nasennebenhöhlen eine entscheidende Rolle. Der Einfluss der Chemokine auf die Pathogenese der chronischen Rhinosinusitis ist bis dato noch nicht eindeutig geklärt.

Mittels HPLC (heparin binding, prepartive RP-8- reversed phase – chromatography) wurden die Chemokine aus dem 20 gr. Schleimhautgewebe von Patienten mit einer nicht-polypösen chronischen Rhinosinusitis herausgefiltert und die chemotaktische Aktivität der neutrophilen Granulozyten in der Boyden- Kammer dargestellt. Anschließend wurden die Chemokine ENA-78 (epithelial cell derived neutrophil activating peptid), GCP-2 (granulocyte chemotactic protein), IL-8 (interleukin) und Gro-a (growth stimulating activating protein) mittles ELISA (enzyme- linked immunosorbent assay) identifiziert. Zum Vergleich führten wir die identische Extraktionsmethode an Nasenmuschelgewebe von Nicht-Allergikern durch. In den aufgefangenen Fraktionen der chronischen Sinusitis wurde die biologische Aktivität vor allem Gro-a und GCP-2 zugeordnet. In der Muschelschleimhaut wurde die chemotaktische Aktivität insbesondere auf Gro-a zurückgeführt, während IL-8 und GCP-2 hier keine signifikante Rolle spielen.

Zusammenfassend zeigen unsere Ergebnisse, dass GRO-a und GCP-2 einen entscheidenen Einfluss in der Rekrutierung von neutrophilen Granulozyten bei der chronischen Rhinosinusitis haben, hingegen Gro-a im Gewebe der Nasenmuscheln eine deutliche Dominanz darstellt.