Laryngorhinootologie 2004; 83 - 17_26
DOI: 10.1055/s-2004-823562

Blutungen nach Coblation-Tonsillektomie

J Windfuhr 1, B Schreder 1, S Storb 1, S Remmert 1
  • 1Malteserkrankenhaus St. Anna, HNO-Klinik

Zielsetzung: In einer prospektiven Studie sollte die mit der Coblation-Tonsillektomie (CTE) verbundene intra- und postoperative Blutungsinzidenz und -intensität ermittelt werden.

Methoden: Insgesamt 60 Patienten wurden der CTE zugeführt und regulär 5 Tage nach dem Eingriff entlassen. Der jüngste Patient war 44 Monate, der älteste 69 Jahre alt (Altersdurchschnitt: 21.8; Median: 18 Jahre).

Ergebnisse: Bedingt durch die besondere Dissektionstechnik waren intraoperative Blutungen praktisch nicht messbar. Insgesamt 6 revisionspflichtige Blutungen ereigneten sich postoperativ bei 5 Patienten (10%). Bei einem dieser Patienten entwickelte sich nach der Entlassung 6 Tage nach CTE erneut eine Blutung, die spontan sistierte. Drei der 5 Patienten bluteten zwischen dem 7. und 9. postoperativem Tag. Bei insgesamt 13 Patienten waren keine operativen Maßnahmen erforderlich. Der stationäre Aufenthalt verlängerte sich bei 4 Patienten nicht, 3 Patienten wurden verlängert stationär beobachtet, 6 Patienten wurden nach Entlassung erneut aufgenommen. Nur bei 2 der 19 Patienten traten Primärblutungen (<24h) auf. Ein Abfall der Hämoglobin-Konzentration um >2g/dl wurde bei 4 Patienten registriert, bei keinem der 19 Patienten wurden Bluttransfusionen erforderlich. Auffallend bei allen Patienten waren erhebliche Fibrinbeläge der Wundflächen.

Zusammenfassung: Bei der CTE ist im Vergleich zur Dissektion mit Schere und Raspatorium mit einer erhöhten Inzidenz vor allem von Spätblutungen zu rechnen.