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DOI: 10.1055/s-2004-823747
Psychometrische Veränderungen unter ambulanter Tinnitus-Coping-Therapie (TCT)
Einführung: Mit einer TCT kann chronisch Tinnitus-Betroffenen geholfen werden, entweder als Tinnitus-Retraining-Therapie nach Hazell und Jastreboff und/oder als Tinnitus-Desensibilisierungs-Therapie (TDT) nach Zenner. Gegenstand unserer Studie sind Langzeitbeobachtungen zur apparativen Versorgung von Patienten mit chronischem Tinnitus im Rahmen einer 2-jährigen ambulanten TDT. Ziel der Untersuchung ist die Beurteilung des Belastungsverlaufes unter der Therapie anhand psychometrischer Variablen.
Methode: Zur Erfassung der psychometrischen Daten dienten der Tinnitus-Fragebogen (TF) nach Goebel und Hiller sowie weitere psychodiagnostische Verfahren. Die Erhebungen erfolgten an 48 Patienten zu Studienbeginn und in 3-monatigen Abständen, eine Abschlussuntersuchung nach 24 Monaten.
Ergebnisse: Anhand des TF erfolgte eine Unterteilung in Patienten mit chronisch kompensiertem Tinnitus (ckT; TF-Score <46) und chronisch dekompensiertem Tinnitus (cdT; TF-Score >46). Der TF-Score sank bei cdT-Patienten von 59–2,9 auf 34–6,9 und bei ckT-Patienten von 32–5,9 auf 27–7,6 (x – se). Insbesondere die Subskalen der psychischen Tinnitusbelastung erwiesen sich als änderungssensitiv.
Schlussfolgerungen: Die erfassten psychometrischen Veränderungen demonstrieren eine deutliche Verringerung der Tinnitusbelastung im Verlauf der 2-jährigen TDT. Die ambulante TCT bestehend aus neurootologisch kognitiver TDT, apparativer Geräteversorgung und ggf. psychosomatischer Betreuung erweist sich als erfolgreiche Behandlungsstrategie.
Key words
Tinnitus-Desensibilisierungs-Therapie (TDT) - chronischer Tinnitus