Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2004-825840
Die Anwendung der Larynxmaske heute - eine Bestandsaufnahme
Publication History
Publication Date:
20 August 2004 (online)
Die Kontrolle der Atemwege ist eine Kernkompetenz des anästhesiologischen Fachgebietes. Gesichtsmaske und endotracheale Intubation unter direkter Laryngoskopie waren bis heute der Goldstandard der anästhesiologischen Atemwegskontrolle. Das Verletzungspotenzial (z. B. Zahnverletzungen, Hämatome und Granulome im Bereich der Stimmlippen) dieses invasiven Atemwegsmanagements wurde als methodenimmanent ebenso hingenommen wie Schwierigkeiten bei der Beatmung über eine Gesichtsmaske.
Die Verbindung zwischen natürlichem und artifiziellem Atemweg wurde erst vor rund zwanzig Jahren von dem englischen Anästhesisten Brain erneut hinterfragt. Mit dem Konzept des „Laryngeal Mask Airway” und der Entwicklung der Larynxmaske stellte Brain 1983 ein neues Instrument zur Atemwegssicherung vor, mit dem eine Verlegung der oberen Atemwege schnell und leicht zu überwinden war und dessen Anwendung auch von Personen, die über wenig praktische Erfahrung verfügten, sicher und atraumatisch durchgeführt werden konnte [1]. Die Larynxmaske wird seit 1988 in England und seit 1991 in Deutschland in der anästhesiologischen Praxis verwendet. Nach anfänglicher Skepsis hat die Larynxmaske innerhalb kurzer Zeit einen festen Platz im Instrumentarium zur Atemwegssicherung eingenommen.
Kein anderes anästhesiologisches Themengebiet war in den vergangenen zwanzig Jahren so häufig Gegenstand wissenschaftlicher Publikationen wie die Larynxmaske (Abb. [1]). Medline registrierte bis zum 31. 7. 2003 insgesamt 2222 Veröffentlichungen über die Larynxmaske, darunter finden sich 348 randomisierte kontrollierte Studien. Über Inhalationsanästhetika finden sich für den Vergleichszeitraum (u. a. Einführung von Sevofluran und Desfluran) 885 Publikationen.
Abb. 1 Bedeutung der Larynxmaske im internationalen Schrifttum.
Literatur
- 1 Brain A IJ. The laryngeal mask - a new concept in airway management. Br J Anaesth. 1983; 55 801-805
- 2 Brimacombe J, Berry A. The incidence of aspiration associated with the laryngeal mask airway: a meta-analysis of published literature. J Clin Anesth. 1995; 7 297-305
- 3 Rieger A, Haß I, Eyrich K. Intraoperative Atemwegsobstruktion bei Anwendung der Larynxmaske. Anaesthesist. 1996; 45 278-283
- 4 Fujii Y, Tanaka H, Toyooka H. Circulatory responses to laryngeal mask airway insertion or tracheal intubation in normotensive and hypertensive patients. Can J Anaesth. 1995; 42 32-36
- 5 Rieger A, Brunne B. Ist die Kehlkopfmaske ein minimal invasives Instrument zur Sicherung der Atemwege?. Anästhesist. 1999; 48 904-909
- 6 Rieger A, Brunne B, Hass I, Brummer G, Spies C, Striebel H W, Eyrich K. Laryngo-pharyngeal complaints following laryngeal mask airway and endotracheal intubation. J Clin Anesth. 1997; 9 42-47
- 7 Rieger A, Brunne B, Striebel H W. Intracuff pressures do not predict laryngopharyngeal discomfort after use of the laryngeal mask airway. Anesthesiology. 1997; 87 63-67
- 8 Ghai B, Sharma A, Akhtar S. Comparative evaluation of intraocular pressure changes subsequent to insertion of laryngeal mask airway and endotracheal tube. J Postgrad Med. 2001; 47 181-184
- 9 Brain A IJ, Verghese C, Strube P J. The LMA ProSeal - a laryngeal mask with an oesophageal vent. Br J Anaesth. 2000; 84 640-654
- 10 Benumof J L. Laryngeal Mask Airway and the ASA Difficult Airway Algorithm. Anaesthesiology. 1996; 84 686-699
Priv.-Doz. Dr. med. Armin Rieger
Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, DRK-Krankenhaus Neuwied, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Bonn
Markstraße 74 · 56564 Neuwied
Email: armin.rieger@drk-kh-neuwied.de