Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2004; 39(11): 676-682
DOI: 10.1055/s-2004-825891
Mini-Symposium
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

3. Internationales Symposium: „Autologe Transfusion - Von der Euphorie zur Ratio: Praktisches Handeln aus wissenschaftlicher Sicht” (Teil II)
Relevante Aspekte bei der Bestrahlung und Retransfusion von maschinell aufbereitetem Wundblut - aus anästhesiologischer Sicht

Autologous Transfusion - from Euphoria to Reason: Clinical Practice Based on Scientific Knowledge (Part II).
Intraoperative Blood Salvage With Blood Irradiation - From an Anaesthesiological Point of View
E.  Hansen1 , M.  Pawlik1 , J.  Altmeppen1 , V.  Bechmann1
  • 1Klinik für Anästhesiologie, Universität Regensburg
Eine englischsprachige Arbeit zum gleichen Thema wird unter dem Titel „Clinical practice of intraoperative blood salvage with blood irradiation in cancer surgery” in der Zeitschrift Transfusion Medicine and Hemotherapy publiziert.
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Publication Date:
02 November 2004 (online)

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Zusammenfassung

Der Bedarf für maschinelle Autotransfusion (MAT) in der Tumorchirurgie ergibt sich aus dem hohen Blutumsatz, den ungünstigen Auswirkungen einer Anämie und der besonderen Bedeutung von Transfusionsrisiken, insbesondere der Immunmodulation, bei Tumorpatienten. Die Vorteile der MAT liegen in der schnellen Verfügbarkeit, der sehr geringen Verwerfrate und der exzellenten Qualität dieses autologen und ungelagerten Blutes. Die Blutbestrahlung ist die einzig effektive und akzeptierte Methode, die Gefahr einer Tumorzellstreuung bei Retransfusion des Wundblutes zu beseitigen. Diese Kombination von MAT und Blutbestrahlung als etablierte Verfahren ist praktikabel und ermöglicht eine sehr effiziente Bluteinsparung. Für Zeugen Jehovas kann sie bedeuten, dass eine Tumoroperation überhaupt möglich wird. Aus Sicht des Anästhesisten ist dieses Blut kein Arzneimittel, sondern Teil der Therapie, aber auch jeder andere Ansatz, der die Durchführung in einen rechtlich gesicherten Rahmen stellt, ist äußerst begrüßenswert, da es für ihn als Verantwortlichen der Therapie des intraoperativen Blutverlustes das sicherste und beste Blut für eine optimale Hämotherapie bei Tumorpatienten darstellt. Erste Daten weisen darauf hin, dass damit zudem das Outcome dieser Patienten verbessert werden kann.

Abstract

The requirement for intraoperative blood salvage (IBS) in cancer surgery stems from the high transfusion rate, the unfavourable effects of an anaemia, and the impact of transfusion risks like immunomodulation in tumor patients. The advantages of IBS are availability, the low waste rate, and the excellent quality of this autologous, unstored blood. The only effective elimination of the risk of tumor cell dissemination after retransfusion of wound blood is achieved by blood irradiation. The combination of the established methods of IBS and blood irradiation is practical, and allows a very efficient saving of blood. For Jehovah's witnesses it may open the possibility for tumor surgery. From an anaesthesiological point of view it is part of the therapy, but any context that puts it compatible to medicolegal regulations is welcome. For him as the one responsible for the therapy of intraoperative blood loss it represents the safest and best blood for an optimal hemotherapy in tumor patients. In addition, first data indicate a better outcome of these patients.

Literatur

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Ernil Hansen

Klinik für Anästhesiologie · Universität Regensburg ·

Regensburg

Email: ernil.hansen@klinik.uni-regensburg.de