Dtsch Med Wochenschr 2004; 129(27): 1495-1499
DOI: 10.1055/s-2004-826891
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Vernetzung als Chance zur Profilierung einer Klinik?

Strategieoptionen nach Evaluation der ZuweiserNetworking to provide hospitals with an opportunity to present a characteristic profile of optimal competenceStrategic options derived from answers to a questionnaire sent to referring doctorsS. R. Quist1 , R. Dieckmann-Stöcklein1 , E.-B Bröcker1 , G. H. Weyandt1
  • 1Universitätsklinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Universität Würzburg
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Publikationsverlauf

eingereicht: 26.8.2003

akzeptiert: 18.3.2004

Publikationsdatum:
21. Juli 2004 (online)

Hintergrund und Fragestellung: Die Einführung diagnosebezogener Fallpauschalen im Krankenhaus rückt einweisende Ärzte zur Auslastung der Kapazitäten, Sicherung der Weiterbehandlung bei verkürzter stationärer Verweildauer in den Mittelpunkt des Interesses.

Probanden und Methodik: Alle Einweiser (890) in eine dermatologische Universitätsklinik wurden schriftlich befragt. Die Rücklaufquote betrug 23 %. Mittels Fragebogen wurde nach wichtigen Kriterien für die Einweisung und die Zufriedenheit mit dem Leistungsangebot der Klinik gefragt, insbesondere mit medizinischen Leistungen, dem Pflege- und Servicebereich.

Ergebnisse: Wichtig waren einweisenden Ärzten schwerpunktmäßig eine gute Zusammenarbeit, eine fließende Kommunikation nach Patientenentlassung und eine kompetente pflegerische Betreuung. Kritikpunkte wie Informationsdefizite in der Vermittlung von Kernkompetenzen konnten erkannt werden.

Folgerung: Diese Ist-Analyse kann dazu dienen, Behandlungsabläufe zu optimieren und vorhandene Ressourcen auszunutzen. Im Verlauf werden verschiedene Strategien diskutiert, wie eine Klinik als Kompetenzzentrum eine strategische Vernetzung mit einweisenden Ärzten etablieren kann.

Background and objectives: Diagnosis-related groups of medical services has recently been introduced for reimbursing hospital services. The aim has been to optimize bed capacity, decrease the duration of inpatient stay and provide good follow-up medical care. This confronts hospitals with the need for closely cooperating with the referring general practitioners or specialists.

Method: A specially structured questionnaire was sent to all those general practitioners and specialists (n=890) who had referred patients to a university department of dermatology. The response rate was 23%. The completed questionnaires were analysed with respect to criteria judged to be important in determining referral for inpatient care and the quality of medical and related service provisions.

Results: Especially important to the referring doctors were optimal competence of patient care, the degree of cooperation and prompt, detailed information after the patients have been discharged.

Conclusion: This type of analysis can serve to optimize the course of diagnosis/treatment and to utilize fully the available hospital resources. Also considered are various ways in which a hospital department can, by networking with general practitioners and specialists, become a centre for providing optimal services.

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Dr. med. Sven R. Quist

Universitätsklinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten

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