Anforderungsprofile und Ausschreibungsverfahren für IT-Anwendungen

Dieser Kurs ist für die Aktualisierung der Fachkunde nach RöV von der Ärztekammer Hessen zertifiziert.

Öffentliche Auftraggeber wie kommunale Krankenhäuser und Universitätsklinika unterliegen bei Beschaffungen dem europäischen Vergaberecht und müssen die Beschaffung von Informationssystemen wie KIS, RIS und PACS in den meisten Fällen europaweit ausschreiben.

Sie müssen dazu ein fachliches Pflichtenheft erstellen, das die geforderten Leistungsmerkmale beschreibt, und ein zugehöriges Bewertungsschema, das angibt, wie die eingegangenen Angebote bewertet werden und unter ihnen das wirtschaftlichste Angebot ermittelt wird. Beide Unterlagen zusammen müssen in formal korrekte Ausschreibungsunterlagen eingebettet werden.

Für die Beschreibung der Anforderungsprofile gewinnen die im Rahmen der IHE-Initiative definierten Integrationsprofile, Aktoren und Transaktionen zunehmend an Bedeutung.

Die Europäischen Vergaberichtlinien legen die zugrunde zu legenden Vergabegrundsätze fest, ihre Umsetzung in deutsches Recht erfolgte u.a. in den Verdingungsordnungen, z.B. der VOL/A, die bei der Beschaffung von KIS, RIS und PACS angewendet werden muss.

Der Beitrag beschreibt neben den rechtlichen Grundlagen, welche Anforderungen eine funktionale Leistungsbeschreibung für KIS, RIS und PACS aus rechtlicher und vertraglicher Sicht erfüllen muss, erläutert den Ablauf vergaberechtlicher Nachprüfungsverfahren und gibt Empfehlungen für die reibungslose Durchführung europaweiter Ausschreibungen.

Lernziele:

Sensibilisierung für die Verpflichtung zur europaweiten Ausschreibung,

Anforderungsprofil, Pflichtenheft, Bewertungsschema und Ausschreibungsunterlage,

Europäische und Deutsche Rechtsgrundlagen,

Funktionale Leistungsbeschreibung und ihr Nutzen für Transparenz und Objektivität des Beschaffungsprozesses sowie für die Vertragsgestaltung,

Kenntnis des Ablaufs von Vergabenachprüfungsverfahren.