Rofo 2004; 176 - RK_447_3
DOI: 10.1055/s-2004-827468

Ultraschallkontrastmittel

T Albrecht 1
  • 1Charité – Campus Benjamin Franklin, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Berlin

Seit Mitte der 90er Jahre stehen für den Ultraschall Kontrastmittel (KM) zum klinischen Einsatz zur Verfügung. Diese bestehen aus kleinsten Gasbläschen umgeben von einer dünnen stabilisierenden Hülle. Die Darstellung der KM im Ultraschallbild wird durch komplexe Interaktionen zwischen Schallwelle und Gasbläschen ermöglicht. Dabei ensteht durch Prozesse wie harmonische Resonanz und stimulierte akustische Emission eine sog. nicht-lineare Echoantwort. Diese nicht-lineare Echoantwort wird für die Bildgebung genutzt. Dazu ist der Einsatz von KM-spezifischen Ultraschalltechniken, die spezielle Pulssequenzen verwenden, erforderlich. Bei Einsatz dieser Techniken führen sie zu einem ausgeprägten Enhancement von Gefäßen und parenchymatösen Organen. Ihr klinischer Einsatz und ihr diagnostischer Wert sind prinzipiell mit denen von Kontrastmittel in CT und MRT vergleichbar. Sie verleihen der Sonographie so oft entscheidende Zusatzinformationen, die ihre diagnostische Treffsicherheit erheblich verbessert. Einige USKM sind leberspezifisch und eignen sich daher besonders für die Detektion von Lebermetastasen. Darüberhinaus können Ultraschallkontrastmittel auch für funktionelle Untersuchungen der Hämodynamik eingesetzt werden. Neue Ansätze für zukünftige USKM sind „targeted microbubbles“, die durch antikörper gezielt an bestimmte Zellen binden. Diese können dann nicht nur für eine spezifische Diagnose sondern auch zur lokalen Applikation von Pharmaka oder Genen, die sich in den Bläschen befinden, genutzt werden.

Lernziele:

  • Kenntnis des Aufbaus und der Eigenschaften von Ultraschallkontrastmittel

  • Verständnis der Interaktionen zwischen Schallwellen und Mikrobläschen

  • Grundverständnis des klinischen Wertes des Kontrastmitteleinsatzes im Ultraschall sowie des Potentials für zukünftige Entwicklungen