Rofo 2004; 176 - VO_4015
DOI: 10.1055/s-2004-827789

Quantifizierung hämodynamischer Veränderungen bei verschiedenen Atemmanövern im pulmonalarteriellen und systemischen Kreislauf mittels MR-Phasenkontrast-Flussmessungen

S Ley 1, F Fink 1, M Puderbach 1, C Plathow 1, G Pfingsten 1, D Lossnitzer 1, KF Kreitner 1, HU Kauczor 1
  • 1DKFZ, E010– Radiologie, Heidelberg

Ziele: Quantifizierung hämodynamischer Veränderungen im pulmonalarteriellen und systemischen Kreislauf bei verschiedenen Atemmanövern mittels MR-Phasenkontrast-Flussmessungen. Methode: 15 herz- und lungengesunde Probanden (4 Frauen, 11 Männer, mittleres Alter 25 Jahre) wurden an einem 1.5 T MRT (Magnetom Symphony, Siemens) untersucht. Phasenkontrast-Flussmessungen wurden orthogonal zur Aorta ascendens und zum Truncus Pulmonalis (auf transversalen, sagittalen und coronaren trueFISP Planungsaufnahmen) geplant. Die EKG Triggerung wurde mit dem im Tomographen integrierte System durchgeführt. Flussmessungen wurden in tiefer Inspiration, Exspiration und während flacher, freier Atmung durchgeführt. Folgende Sequenzparameter wurden verwendet: FLASH 2D, TR/TE: 25–37/3,2 ms, Schichtdicke 6mm, Matrix 192×256 Pixel. Zur Auswertung wurden manuell die Konturen der Gefäße eingezeichnet (Argus, Siemens, Erlangen) und folgende Parameter erfasst: Spitzengeschwindigkeit (SG) [cm/s], mittlerer Blutfluss pro Minute (MBM) [l/min] und die Steigung der Spitzengeschwindigkeit (SSG) [cm/s/ms]. Ergebnis: Der MBM im Truncus Pulmonalis und in der Aorta ascendens war während der freien Atmung (jeweils 6,3 l/min) und während der Exspiration (jeweils 6,1 l/min) vergleichbar. Bei tiefer Inspiration fand sich ein signifikanter Unterschied des MBM (Truncus Pulmonalis 5,5 l/min vs. Aorta asc. 4,9 l/min). In Inspiration waren alle hämodynamischen Parameter im pulmonalarteriellen Kreislauf signifikanter niedriger (p ≤0,05) als in Exspiration und unter freier Atmung. Zwischen Exspiration und freier Atmung zeigte sich kein signifikanter Unterschied. Im systemischen Kreislauf zeigte sich ein ähnliches Bild (p ≤0.04). Schlussfolgerung: Für eine exakte Bestimmung der hämodynamischen Parameter im pulmonalarteriellen und systemischen Kreislauf sollten die Messungen unter flacher freier Atmung erfolgen.