Rofo 2004; 176 - VO_4105
DOI: 10.1055/s-2004-827879

Evaluierung der physiologischen Regenerationsvorgänge der Leber nach Radiofrequenzablation mittels kontrastmittelverstärkter MRT, CT und Sonographie

F Vogt 1, G Antoch 1, P Veit 1, S Massing 1, JF Debatin 1, H Kühl 1
  • 1Uniklinikum Essen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Essen

Ziele: Evaluierung des Ausmaßes, zeitlichen Verlaufes und des Erscheinungsbild physiologischer Regenerationsvorgänge nach Radiofrequenzablation der Leber mittels unterschiedlicher kontrastmittelverstärkter Schnittbildverfahren. Methode: Mittels einer Thermoablationssonde wurden unter CT-Kontrolle bei zehn Minischweinen im gesunden Leberparenchym jeweils zwei Nekroseherde induziert. Postinterventionelle Kontrolluntersuchungen wurden unmittelbar im Anschluss bis zu 6 Monaten nach der Intervention mittels KM-verstärkter MRT, CT als auch Sonographie durchgeführt. Das Vorliegen sowie das Ausmaß einer Kontrastmittelanreicherung im Randbereich der Nekrose wurden für die MRT und CT Untersuchungen quantitativ und semi-quantitativ ausgewertet, für die Sonographie allein semi-quantitativ. Die Größe der Läsionen wurde in der arteriellen und venösen KM-Phase für alle Modalitäten ausgemessen. Alle Tiere wurden anschließend euthanasiert und die Läsionen histologisch untersucht. Ergebnis: Eine Kontrastmittelanreicherung im Randbereich der Nekrose konnte in der arteriellen KM-Phase mit allen Modalitäten in allen Schweinen sowohl unmittelbar nach Intervention als auch in allen Folgeuntersuchungen nachgewiesen werden. Die histologische Untersuchung zeigte eine zunehmende Kapselbildung im Randbereich, welche mit der Region der KM-Anreicherung korrelierte. Der Vergleich der quantitativen und semiquantitativen Messungen zeigte eine gute Korrelation von CT und MRT. Die Sonographie wies keinen signifikanten Unterschied zum CT auf. Die Größe der Läsionen nahm im Verlauf um 30–40% ab, wobei kein signifikanter Unterschied zwischen den Modalitäten bestand. Schlussfolgerung: Eine durch reaktive Hyperämie bedingte vermehrte KM-Anreicherung im Randbereich der Nekrose konnte unmittelbar postinterventionell nachgewiesen werden und erschwert die Evaluation potentiell verbliebenen Resttumorgewebes. Die Anreicherung zeigte sich in Kontrolluntersuchungen bis zu 6 Monaten nach der Intervention und nahm in ihren Ausmaßen nicht ab.