Rofo 2004; 176 - VO_4167
DOI: 10.1055/s-2004-827941

MRT-Verlaufs- und Therapiekontrolle nach Infliximabgabe bei Kindern mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung

C Hohl 1, M Ahaus 1, T Schmidt 1, RW Günther 1, G Staatz 1
  • 1UK Aachen, Klinik für Radiologische Diagnostik, Aachen

Ziele: Infliximab ist ein Anti-TNF-a Antikörper, der in jüngster Zeit auch bei Kindern erfolgreich in der Therapie des schwergradigen M. Crohn eingesetzt wird. Da über das Ansprechen auf Infliximab, die Wirkungsdauer und das Therapieregime noch wenig Erfahrungen vorliegen, ist ein kurzfristiges Monitoring des Therapieerfolges notwendig. Ziel ist, die Darm-MRT als geeignetes Verfahren der Therapiekontrolle vorzustellen. Methode: 5 Kindern mit einem schwergradigen, aktiven M. Crohn, die nicht auf die konventionelle Therapie (Kortikosteroide + Immunsuppressiva) angesprochen haben, sind mit Infliximab behandelt worden. Vor und je 1–2 Wochen nach Infliximab-Gabe sind die Patienten an einem 1,5 T MR-Tomographen untersucht worden. Das Darmlumen wurde durch die orale Gabe von 1 l einer 2,5% Mannitol-Lösung kontrastiert. Der Dünndarm wurde mit folgenden Sequenzen untersucht: True-FISP (2D-Balanced-FFE) in coronarer und axialer Schichtführung vor und nach i.v.-Gabe von Gd-DTPA, coronare HASTE M2D, coronare und axiale fett-unterdrückte T2-TSE sowie axiale dynamische T1-gewichtete 3D-GE-Sequenz vor und nach i.v.-Kontrastmittelgabe. Die Dicke der Darmwand, die Ausdehnung der entzündlich veränderten Areale sowie die Mitreaktion des Mesenteriums (Hypervaskularisation, Lymphknotenvergrößerungen, Fettgewebsproliferation) wurden als Indikatoren für das Ausmaß und die Aktivität des M. Crohn herangezogen. Ergebnis: Insbesondere die True-FISP-Sequenz ermöglicht eine hervorragende Beurteilung der Crohn-Aktivität, und somit des Heilungs- und Therapieverlaufs. Je nach Verlauf kann kurzfristig über eine weitere Infliximab-Gabe oder eine eventuelle Dauertherapie entschieden werden. Die wiederholten MRT-Untersuchungen des Dünndarms wurden durch die Kinder gut toleriert. Schlussfolgerung: Die MRT ermöglicht mit Verwendung der True-FISP-Sequenz ein kurzfristiges und genaues Monitoring der Infliximab-Therapie bei Kindern mit schwergradigen Crohn-Verläufen.