MR-Flussmessung zur funktionellen Diagnostik von Shuntvitien

Ziele: Vergleich der funktionellen Resultate der MR-Flussmessung (MRvenc) mit den Ergebnissen der Herzkatheteruntersuchungen (HKU) bei Kindern mit Shuntvitien. Stellt die MRvenc Daten zur Verfügung, die die Zahl der HKU reduzieren kann? Methode: Bei 16 Kindern mit angeborenen Shuntvitien wurden die Daten der MRvenc mit den Daten der HKU verglichen. Bei 8 dieser Kinder (Alter: 14Tage-15Jahre) erfolgten die HKU und die MRvenc am gleichen Tag. In der HKU wurden das prozentuale Shuntvolumen (ShuntAngio), das Verhältnis Qp/Qs und der pulmonal-arterielle Mitteldruck (Ppa) gemessen. Die MRvenc erfolgte in freier Atmung mit hoher zeitlicher Auflösung (TR=10ms) an einem 1.5T-System (Sonata). Aus den Daten der MRvenc wurde neben dem prozentualen Shuntvolumen (ShuntMRvenc) eine Regressionsgleichung zum Ppa ermittelt, um eine Druckabschätzung anhand der nicht invasiven MRvenc-Daten zu ermöglichen. Ergebnis: In der HKU lagen die Werte von Qp/Qs zwischen 1.03 und 3.80 (MW:2.0), das entspricht Werten für ShuntAngio von 2.9–73.7% (MW:40%). Der Ppa lag zwischen 0 und 88.3mmHg. Das ShuntMRvenc lag zwischen 5 und 81.5% (MW:43.2%) und korrelierte gut mit ShuntAngio (r=0.846, p=0.004). Die Regressionsanalyse zur nicht invasiven Quantifizierung des pulmonal-arteriellen Druckes ergab folgende Gleichung: Ppa [mmHg]=–12.3 + 0.55*ShuntMRvenc[%] + 0.04*systFlow[ml/s] mit einem guten Korrelationskoeffizienten von r=0.83 (p<0.0002). Schlussfolgerung: Neben der überlagerungsfreien Darstellung der Morphologie von Shuntvitien ist die MRvenc in der Lage, funktionelle Parameter zu bestimmen, die im Vergleich mit der invasiven Angiographie eine hohe Genauigkeit aufweisen. Die ergänzende Durchführung der MRvenc bei Kindern mit kardialen Shuntvitien kann die Zahl der Herzkatheteruntersuchungen reduzieren.

Schlüsselwörter

Kardiale Shuntvitien - MRT - Flussmessung - Herzkatheter - Kinder