Rofo 2004; 176 - PO70
DOI: 10.1055/s-2004-828063

Untersuchung zur Bildqualität des nicht-invasiven Koronar-Imaging unter Verwendung der 16-Zeilen-MDCT mit 370 ms Gantryrotationszeit

A Brückner 1, A Küttner 1, T Drosch 1, T Beck 1, M Heuschmid 1, S Schröder 1, AF Kopp 1, CD Claussen 1
  • 1Universitätsklinik Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Seit Einführung der 16-Zeilen-Detektor-CT (MDCT) konnte die Bildqualität des nicht-invasiven Koronar-Imaging deutlich verbessert werden. Trotz dieser Verbesserungen stellen Bewegungsartefakte der Koronarien in der Diagnostik eine Herausforderung dar. Seit Mitte 2003 steht eine erneut verbesserte Scannergeneration mit 16 nutzbaren Detektorzeilen mit einer Gantryrotationszeit von 370 ms zur Verfügung. Wir berichten über unsere ersten Ergebnisse zur Bildqualität im Rahmen einer Vergleichstudie mit der invasiven Koronarangiographie (IKA). Methode: 38 Patienten (Pat.) wurden bislang in diese prospektive Studie eingeschlossen (Alter 64,72±9,08Jahre, 22 Männer, 14 Frauen, Ausschluss KHK: n=11, 1-G-KHK: n=10, 2-G-KHK n=7, 3-G-KHK n=8). Bei allen Pat. wurden eine MDCT (Sensation 16–370ms Gantryrotation, Siemens, Forchheim) durchgeführt und die Bildqualität (BQ) hinsichtlich koronarer Bewegungsartefakte und Kalzifizierungen untersucht. Ergebnis: Insgesamt wurden 494 Segmente (Seg.) (13 Seg. pro Pat. nach AHA-Klassifikation) auf einer 3-Punkte-Skala bewertet (1=diagnostische BQ, 2=nichtdiagnostische BQ aufgrund Kalzifizierungen, 3=nichtdiagnostische BQ aufgrund Bewegungsartefakten). 387 Seg. (78%) wurden Gruppe 1 zugeordnet, 70 Seg. (14%) Gruppe 2 und nur 37 Seg. (8%) der Gruppe 3. Seg. 10 (2. Diagonalast) war mit 12/37 (32%) das am häufigsten von Bewegungsartefakten betroffene Segment. Die mittlere HF betrug 62,7±9,8/min, der Ca-Score war 799,3±1245,8 Agatston Äquivalent. Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die gesteigerte zeitliche Auflösung bei gleichbleibender örtlicher Auflösung zu einer weiteren Verbesserung der Bildqualität geführt hat. Insbesondere müssen weniger proximale Koronarsegmente und größere Seitenäste aufgrund von Bewegungsartefakten von der Diagnostik ausgeschlossen werden. Inwieweit die Diagnostik der kalzifizierten Segmente von der BQ-Verbesserung profitieren, muss in Folgestudien geklärt werden.