Die Gesprächspsychotherapie sieht in der therapeutischen Beziehung den zentralen Wirkfaktor.
Sie unterscheidet zwei Beziehungskonzepte: In der Alter-Ego-Beziehung versucht der Therapeut in der Rolle eines „anderen Selbst” des Patienten dessen Selbstverständigung,
dessen inneres Zwiegespräch mit sich selbst anzuregen, in der Dialog-Beziehung nimmt der Therapeut als der bedeutsame Andere Stellung und macht sich transparent.
In beiden Beziehungskonzepten wird dem Therapeuten die Rolle eines Teilnehmers, eines
„Mitspielers” der therapeutischen Interaktion zugewiesen. Neben der Bedeutung dieser
Teilnehmer-Perspektive wird die Beobachter-Beziehung als die interaktionelle Austauschprozesse
klärende und korrigierende Hintergrundsperspektive betont. Diese Austauschprozesse
werden rollentheoretisch interpretiert.
Beziehungskonzepte - Alter-Ego- und Dialog-Beziehung - Beobachter- und Teilnehmer-Beziehung
- therapeutische Interaktion als Rollenzuschreibung und Rollenübernahme