Z Gastroenterol 2004; 42 - P155
DOI: 10.1055/s-2004-831609

Einsatz des Endoscopic suturing device® (ESD) bei Endocinch® Therapieversagern bei Patienten mit gastro-esophagealer Refluxkrankheit (GERD)– Eine Pilot-Studie

I Schiefke 1, A Zabel-Langhennig 2, S Neumann 1, J Feisthammel 2, J Mössner 1, K Caca 3
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universität Leipzig
  • 2Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universität Leipzig
  • 3Medizinische Klinik und Poliklinik II, Universität Leipzig

Hintergrund: Die GERD wird standardmäßig mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) behandelt. Im Falle eines ungenügenden Ansprechens oder Nebenwirkungen ist die laparoskopische Fundoplikatio eine etablierte alternative Therapie. In letzter Zeit wurden verschiedene endoskopischen Antirefluxtherapien (EAT) entwickelt, deren Stellenwert im Behandlungsalgorithmus noch nicht evaluiert sind.

Ziel: Das Ziel der vorliegenden Pilotstudie war die Wirksamkeit und die Sicherheit eines neuen endoskopsichen Nahtverfahrens, dem ESD® (Wilson Cook) nach einer erfolglosen Endocinch® Prozedur (BARD) zu beurteilen. Der Nachbeobachtungszeit betrug 6 Monate.

Patienten und Methoden: Bei 20 Patienten mit GERD Symptomen und einem Therapieversagen nach Endocinch wurde die ESD Naht durchgeführt. Es wurden sowohl vor, als auch nach der jeweiligen EAT folgende Parameter erhoben: refluxspezifische Beschwerdesymptomatik score (Heartburn Severity score, HBSS), Verbrauch von PPI, Endoskopie, 24h pH-Metrie und symptombezogene Lebensqualitätsfragebögen.

Ergebnisse: Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben 7 Patienten die 6 monatige Nachbeobachtungsperiode absolviert. Die Daten der anderen Probanden werden im Moment laufend aktualisiert. Die Baseline-Parameter (Median (range)) waren: Alter 46.5J. (22–68), 65% Männer, 7/20 Patienten hatten eine Refluxösophagitis mindestens Grad II und alle Patienten waren PPI abhängig. Der HBSS konnte durch das ESD reduziert werden- vor ESD 36.5 (1.92–61.44), 6 Monate nach ESD 3.7 (0.0–18.0). Auch die bisher erhobenen objektiven Parameter, wie pH<4/24h und der DeMeester-Johnson-Score, zeigten eine Besserung nach dem ESD Nahtverfahren. Die Implantationszeit für das ESD betrug 48.6 Minuten (25–100); für das Endocinch 56.3 Minuten (40–100), während die Anzahl der Nähte beim ESD höher war (ESD: 20/20: ≥3 Nähte, Endocinch 5/20: ≥3 Nähte).

Schlussfolgerung: Unsere vorläufigen Resultate zeigen, dass das ESD nach einer erfolglosen Endocinch Therapie problemlos eingesetzt werden kann. Die Endonaht mit dem ESD System kann schneller durchgeführt werden, was die Applikation mehrerer Nähte ermöglicht. Die Kontrolle der Refluxsymptome scheint nach Auswertung der ersten 7 Patienten jedoch nur in einer ausgewählten Patientengruppe zu gelingen.