Z Orthop Ihre Grenzgeb 2005; 143(1): 30-35
DOI: 10.1055/s-2004-832404
Kniegelenk

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Langzeiterfahrungen mit der Knietotalendoprothese nach Blauth - Stellenwert achsgeführter Kniegelenkendoprothesen

Long-Term Results of the Blauth Knee Prosthesis - Current Status of Hinged Knee ProsthesesH. Steckel , H. M. Klinger , M. H. Baums , W. Schultz
  • 1Orthopädische Klinik, Universitätsklinikum Göttingen, Göttingen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. März 2005 (online)

Zusammenfassung

Studienziel: Der Trend in der Knieendoprothetik geht dahin, auch größere Gelenkdeformitäten mit einem Oberflächenersatz zu versorgen. Daher stellt sich die Frage, inwieweit die relativ unphysiologischen Scharniergelenkprothesen noch ihre Berechtigung haben. Ziel der Arbeit war es, das Ergebnis der operativen Versorgung mit einer Blauth-Knieendoprothese aufzuzeigen und den Ergebnissen der Oberflächenersatzprothesen gegenüberzustellen. Methode: In einer retrospektiven Studie wurden von den Operationsjahrgängen 1985 bis 1997 227 Blauth-Knieendoprothesen-Implantationen ermittelt. Es wurde anhand der erhobenen Daten die 10-Jahres-Überlebensrate definiert. Ein Prothesenversagen wurde analog der Literatur als Prothesenausbau, Infektion oder Lockerung festgelegt. Ergebnisse: Die Ergebnisse dieser Analyse ergaben für die Blauth-Prothese eine 10-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von 90,1 %, wenn man als Fehlschlag eine Lockerung oder einen Infekt des Implantates definiert und von 96,2 %, wenn als negatives Ereignis der Ausbau der Prothese gewertet wird. Schlussfolgerung: Während die Schanierendoprothesen der ersten Generation schlecht abschnitten, weisen die Schanierendoprothesen der zweiten Generation wie die St.-Georg-Prothese und das Blauth-Knie Ergebnisse auf, die vergleichbar sind zu Oberflächenersatzprothesen. Da durch die Vielzahl der Implantationen von Oberflächenersatzprothesen in den letzten Jahren noch eine große Zahl von endoprothetischen Revisionseingriffen in Zukunft zu erwarten ist, wird man es zu schätzen wissen auch in Zukunft die Option einer gekoppelten Prothese zu haben.

Abstract

Aim: Currently there is widespread use of unconstrained knee arthroplasty even in severe deformities of the knee. In order to ascertain the value and future of constrained knee prostheses, we have assessed the results of the Blauth knee prosthesis and compared them with the results of unconstrained knee prostheses. Methods: In a retrospective analysis we examined 227 Blauth knee prosthesis implantations performed between 1985 and 1997. Using endpoints of prosthesis removal, infection and aseptic loosening, the 10-year survivorship analysis was evaluated. Results: The analysis shows a 10-year survivorship of 90.1 % using aseptic loosening or infection as an endpoint and 96.2 % using removal as an endpoint. Conclusion: The first designs of constrained knee prostheses were associated with a high failure rate, while more recent designs like the St. Georg knee prosthesis and the Blauth knee prosthesis show long-term results similar to condylar designs. Since there has been a large increase of knee endoprosthesies implantations in the last years, a constrained knee prosthesis with excellent long-term results remains a valuable implant in cases of revisions and difficult knee arthroplasty.

Literatur

Dr. Hanno Steckel

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