Zeitschrift für Palliativmedizin 2004; 5 - P5
DOI: 10.1055/s-2004-835239

Aromapflege in Palliative Care

S Feichtner 1
  • 1Palliativstation am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz

Ätherische Öle sind flüchtige, stark riechende Stoffgemische mit ölhaltiger Konsistenz, welche aus pflanzlichen Ausgangsstoffen hergestellt werden. Diese Substanzen kommen über den Geruchssinn, über Waschungen und über das Aufbringen und Einreiben auf intakter Haut zur Anwendung. Aromapflege, ein Teilbereich der Komplementären Pflege, bedarf des Wissens über Inhaltsstoffe der Essenzen, deren Beeinflussung auf Körper und Seele.

Für Pflegeanwendungen stehen sieben Rezepturen in Form von sogenannten. „Pflegeölen“ (Fertigmischungen)=Trägeröl undÄtheroleum, zur Verfügung: beruhigendes, anregendes, entblähendes, atemstimulierendes Pflegeöl, Pflegeöl bei Mundtrockenheit sowie je ein Pflegeöl für dekubitus- und intertrigorgefährdete Haut. Ausgehend von Wirkungstendenzen trägt Aromapflege bei Schwerstkranken und Sterbenden, individuell angemessen, zur besseren Befindlichkeit des Patienten bei. Begleitet von der authentischen Zuwendung der Pflegeperson zum Patienten zeigen Pflegeöle einen beruhigenden, ausgleichenden bzw. anregenden Effekt auf die Psyche. Düfte vermitteln „Atmosphärisches“ und beeinflussen unser Gefühlsleben. Aromapflege auf der Palliativstation umfasst folgende praktische Anwendungen: atemstimulierende Einreibung, Handmassage nach Price, Bauchmassage, Ölkompressen als Alternative zur Einreibung / Massage: Lavendel-Nacken-Kompresse, Waschungen: basal beruhigend / basal stimulierend, Bäder: entspannend / belebend, Dunstwickel und Inhalation: trocken / feucht mittels Vaporizer.

Die sichere und korrekte Anwendung wird auf der Palliativstation der Barmherzigen Schwestern in Linz durch die Anwendung von ätherischen Ölen am Patienten in verdünnter Form gewährleistet.

Damit Aromapflege von allen Pflegepersonen kompetent angewendet wird, wurden in einem Anwenderhandbuch gezielte Richtlinien formuliert.