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DOI: 10.1055/s-2004-835247
Qualitätskontrolle in der stationären Hospizbetreuung anhand von Telefoninterviews mit Angehörigen von Patienten, die im Albert Schweitzer Hospiz verstarben
Mit dem Ziel der Beurteilung der Betreuungsqualität im ASH und der finanziellen Belastung wurden Angehörige nach dem Tod der Patienten zu folgenden Themenbereichen befragt:
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a. Umstände der Zuweisung und Aufnahme von Patienten
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b. Qualität der Betreuung von Patienten und Angehörigen während des Aufenthalts
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c. Kosten und deren Verrechnungsmodalität
Die Datenerhebung erfolgte anhand standardisierter Interviews per Telefon mit einem Befragungsinstrument, welches gemeinsam mit Mitarbeitern des ASH entwickelt wurde. Nach Instruktionen der Interviewer (Ehrenamtliche Mitarbeiter des Hospizvereins Steiermark), sowie einem Pretest wurde die Befragung im Herbst 2003 durchgeführt. Bei jedem Patienten, der im ersten Jahr des Bestehens des ASH in dieser Einrichtung verstarb (n=45), wurde ein nahestehender Angehöriger identifiziert. Dieser wurde schriftlich über die geplante Untersuchung informiert und um seine Teilnahme gebeten. Nach telefonischer Terminvereinbarung konnten insgesamt 35 Personen für das Telefoninterview gewonnen werden. Zusätzlich wurden die vorliegenden Kosteninformationen verwertet. Die statistische Auswertung erfolgte deskriptiv.
Die befragten Angehörigen waren überwiegend (n=29) in die Entscheidung einer Aufnahme des Patienten ins ASH eingebunden und meinten mehrheitlich, für diese Entscheidung ausreichend Zeit gehabt zu haben. Eine alternative Betreuungsmöglichkeit für den Patienten stand vorwiegend nicht zur Verfügung (n=28). Größtenteils waren die Angehörigen, die häufig bereits vor Beginn des stationären Aufenthalts des Patienten mit Mitarbeitern des ASH Kontakt hatten, über die zu erwartenden Kosten und Zahlungsverpflichtungen verständlich informiert. Die Betreuungsqualität im ASH wird von Angehörigen im Hinblick auf das Erleben der eigenen Situation sowie der Einschätzung der Situation des Patienten sehr positiv beurteilt. Die Angehörigen zeigen sich in hohem Maße sowohl mit der Behandlung körperlicher Beschwerden als auch mit der psychischen Betreuung der Patienten zufrieden und fühlen sich mehrheitlich über dessen Krankheitsverlauf ausreichend und verständlich informiert. Nur bei wenigen Aspekten lassen sich Hinweise auf Möglichkeiten einer gezielten Verbesserung feststellen. Hinsichtlich der Betreuungskosten des ASH geht hervor, dass weniger als die Hälfte der Angehörigen von Sozialhilfeempfängern (9 von 22) zur Rückerstattung der Sozialhilfeleistungen verpflichtet worden sind.